Rou an d‘Spill

Die Sommerferien stehen vor der Tür: Zeit der Ruhe, der Entspannung und des Nachdenkens. Wir wünschen letzteres besonders unserem Koalitionspartner. Dass er sich aus seiner Identitätskrise befreit und endlich Klarheit darüber gewinnt, welche Rolle er zurzeit in der politischen Landschaft unseres Landes einnehmen sollte: Nicht die der Opposition, sondern jene einer Regierungspartei, die Verantwortung für das Wohl unseres Landes trägt. Regierungsarbeit bedeutet Verantwortung tragen und die Regierung ist nicht der Ort, wo Partikularinteressen gepflegt werden. In der Regierung müssen die Anliegen aller Teile unserer Gesellschaft gehört und dann gegeneinander abgewogen werden. Zu finden ist am Ende ein Kompromiss, der vor allem Land und Leuten dient und nicht nur einem Teil unserer Bevölkerung.

Die Überwindung der roten Identitätskrise bedeutet dann auch, dass die Führungsriege der Genossen endlich Schluss macht mit dem Prinzip alles und auch sofort das Gegenteil mit zu behaupten. Genosse Wirtschaftsminister sieht die Zukunft des Landes am Boden. Genosse Parteipräsident und Genosse Fraktionspräsident sind vom Gegenteil überzeugt. Deren Motto lautet: Keine Panik auf der Titanic. Und dazwischen radelt der Vizepremierminister (ja, den gibt es auch noch!) im Zickzack-Kurs durch die Welt.

Und schließlich wünschen wir aber besonders einem Regierungsmitglied, dass es ihm in der Ferienzeit gelingt, sich aus seiner Identitätskrise zu befreien: dem Arbeitsminister. Regierungsverantwortung tragen funktioniert nicht nach dem Prinzip, sich die Rosinen aus dem Kuchen zu klauben und den Rest den anderen Regierungsmitgliedern „gnädig“ zu überlassen! Verantwortung reimt sich auf Solidarität, und dies gilt besonders für eine Regierungsmannschaft, die gemeinsam ihre politischen Linien festlegt und gemeinsam Entscheidungen trifft. Regieren ist Teamarbeit und niemand hat hier ein Monopol auf die soziale Ballführung.

Wir wünschen den Genossen für die kommenden Wochen Ruhe, Einkehr und Selbstfindung, damit sie wieder in den eigenen Reihen „Rou an d’Spill“ bekommen.

Allen Profil-Lesern wünschen wir von Herzen eine erholsame Vakanz!

Marc Spautz
Generalsekretär


CSV Profil, 10. Juli 2010



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