Ja zum Recht auf die eigene Meinung – Nein zu Diffamierung

Facebook, Twitter, Internetforen …, die überragende Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hat die Möglichkeit, in den elektronischen Medien ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen. Sei’s zu einem gesellschaftlichen, sozialen, kulturellen oder politischem Thema. Immer mehr nützen diese Ausdrucksfreiheit auch tatsächlich.

Und das ist auch gut so. Das belebt und befeuert die öffentliche Debatte, die nicht mehr die exklusive Domäne einer (selbsternannten) Elite ist, welche allzu oft und allzu gerne ihre veröffentlichte Meinung zur öffentlichen Meinung umdichtet.

Jeder hat das Recht auf die eigene Meinung und in einer demokratischen Gesellschaft ist es wichtig, dass sich jeder frei einbringen kann und zu einem öffentlichen Thema Stellung bezieht. Dass dabei nicht jeder derselben Meinung ist, ist das Normalste der Welt.

Was aber nicht normal ist und das völlige Gegenteil von einer positiven Diskussionskultur darstellt, ist die Tatsache, dass in einer Reihe von Internetforen und sozialen Netzwerken unter dem Deckmantel der Anonymität regelrechte Hasstiraden gegen einzelne Personen und Vereinigungen vom Stapel gelassen werden. Die Anonymität wird mehr und mehr als Einladung genutzt zu Diffamierung, Herabwürdigung und Verbreitung von Lügen.

Die Innovation in den Kommunikationstechnologien bietet ein immenses Potential, um eine neue Qualität in die öffentliche Diskussion zu bringen und diese auf ein breiteres Fundament zu setzen.

Doch diese Chance wird aufs Spiel gesetzt, weil einige Wenige nicht den Mut haben, offen zu ihrer Meinung zu stehen oder das Internet als Ventil nutzen, um ihren Frust abzulassen.

Es hat nichts mit Meinungs- oder Pressefreiheit zu tun, sich hinter einem Phantasienamen zu verstecken, um jeden niederzumachen, der nicht die eigene Meinung teilt. Die Anonymität von Internetforen hat ihre Schattenseiten und es muss daher erlaubt sein, eine Reihe von Fragen zu stellen.