Tageblatt.lu: Mini-Tripartite über Arbeitslosigkeit

23,2 Prozent der unter 25-Jährigen waren Ende Juli in der Eurozone ohne Arbeit. In Luxemburg sind es 11,2 Prozent. Rechnet man die jungen Arbeitslosen bis 29 hinzu, steigt der Anteil der jungen Erwerbslosen in diesen Altersgruppen auf 22,2 Prozent an. Im Vergleich zum Vergleichsmonat 2013 sei das eine moderate Steigerung, so Beschäftigungsminister Nicolas Schmit in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des CSV-Abgeordneten Marc Spautz.

Mit der Jugendgarantie soll diesen jungen Erwerbslosen ein Ausweg aus dem beruflichen Nichtstun angeboten soll. Innerhalb von vier Monaten soll ihnen entweder eine Arbeitsstelle, eine Zusatzausbildung, eine Lehrstelle oder ein Praktikum angeboten werden. Die im Juni offiziell in Luxemburg gestartete Fördermaßnahme geht auf eine EU-Initiative zurück.

Schmit setzt auf die neue Kommission, um die Jugendgarantie noch zu verstärken, wobei er freimütig zugibt, dass mit ihr allein die Jugendarbeitslosigkeit nicht bekämpft werden kann. Gefordert sind eine gute Berufsausbildung, ein besserer Zugang der Jugendlichen zum Arbeitsmarkt und vor allen Arbeitsplatzschaffung.

Dynamischer Arbeitsmarkt

An letzterem mangelt es in Luxemburg nicht. Allein von Juli 2013 bis Juli 2014 stieg die Zahl der Beschäftigten um 9.193, ein Plus von 2,55 Prozent in einem Jahr. Die Schaffung neuer Stellen habe wieder an Dynamik zugenommen, so Beschäftigungsminister Schmit. Man nähert sich der 400.000 Marke. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Erwerbslosen um 1.825 an, die Arbeitslosenrate von 7 auf 7,3 Prozent. Positiv entwickelt sich auch das Angebot freier Stellen. Der wirtschaftliche Aufschwung hat demnach nicht zur Entspannung auf dem Arbeitsmarkt geführt.

Zumindest eine Erklärung ist der niedrige Ausbildungsstand der Stellensuchenden. Das wird insbesondere bei den jungen Arbeitslosen ersichtlich. 57,5 Prozent der Erwerbslosen unter 25 Jahren haben lediglich die Unterstufe der Sekundarschule oder noch weniger abgeschlossen.

Mit den akuten Problemen am Arbeitsmarkt soll sich der Ständige Beschäftigungsausschuss Anfang Oktober befassen. Als Mini-Tripartite gehören ihm Vertreter von Regierung, Gewerkschaften und Arbeitgeber an. Die Dreierkonferenz soll sich über geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit einigen, so Arbeitsminister Schmit.