Das Erdreich in der Rue du Moulin ist teilweise mit Rückständen von Schwermetallen durchsetzt und muss nun entsorgt werden.
Von Nathalie Rovatti
Die Diskussion über den Fortgang der Baustelle in der Rue du Moulin – einer von zwei Punkten, die auf Wunsch der CSV-Fraktion auf die Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung gesetzt wurden – förderte zutage, dass in Schifflingen verseuchter Boden entdeckt wurde. Teile des Erdreichs in der Rue du Moulin sind mit Rückständen von Schwermetallen belastet. Weiter wurde der endgültige Wasserpreis verabschiedet, der sich
für Privathaushalte im Vergleich zu 2009 zum 1. Januar 2011 verdreifachen wird.
CSV-Rat Marc Spautz befasste den Schöffenrat mit der Frage, warum für die Dauer der Baustelle in der Rue du Moulin, wo Straße und Kanalisation erneuert werden, kein Alternativweg für Fußgänger und Verkehr eingerichtet wurde, z. B. entlang der Bestgen-Mühle. Weiter wollte er wissen, ob die Stadt Esch sich an den Kosten für die Arbeiten beteiligt, da auch ein Teil des Escher Kanals durch die Rohre fließe? Schöffe Raymond Hopp (LSAP) erklärte, eine provisorische Straße wäre zu teuer geworden und nein, Schifflingen würde die Kosten alleine tragen, da die Arbeiten und die Verlegung des Kollektors auf alleinigen Wunsch der Gemeinde Schifflingen durchgeführt würden. 90 Prozent der Kosten übernehme aber der Staat. Bei dieser Gelegenheit erklärte der anwesende Bautentechniker Raymond Schintgen, dass bei den Arbeiten entdeckt wurde, dass der Boden in der Rue du Moulin teilweise mit Schwermetallen verseucht ist und nun entsorgt werden muss. Von Spautz auf die Vermutung angesprochen, dass es sich – wie in Schifflingen erzählt werde – um Gift-Rückstände von Bomben aus dem Ersten Weltkrieg handeln könnte, die damals dort im Erdreich gelagert wurden, meinte der Beamte, dass dies ausgeschlossen werden könnte. Woher die Verseuchung rührt, vermochte Schintgen nicht zu beantworten.
Die zweite Frage der CSV, ob auf der Baustelle der „Maison des générations“ der Zeitplan eingehalten werden kann, wurde von Schöffe Raymond Hopp (LSAP) bejaht. Lediglich bei den Submissionen habe es Schwierigkeiten gegeben. Wegen unrealistisch niedriger Kostenvoranschläge seien die Kandidaturen von drei Bewerbern nicht zurückbehalten worden, schließlich habe das viertbilligste Unternehmen den Zuschlag bekommen, so Schreiner.
Die Preise für Trink- und Abwasser werden zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres steigen. Um die Auflagen des neuen „Wassergesetzes“, das sich nach dem Kostendeckungsprinzip richtet, zu erfüllen, habe man keine Wahl, so Roland Schreiner. Ab dem 1. Januar 2011 wird der Verbraucherpreis für Haushalte von 2 auf 2,25 Euro für Trinkwasser und von 1,11 auf 1,75 Euro für Abwasserentsorgung steigen. Verglichen mit 2009, wo die Preise ein erstes Mal angehoben wurden, bedeutet das für die Schifflinger Bürger eine Verdreifachung.
CSV-Sprecher Marc Spautz stellte Überlegungen an, wie der Wasserpreis anders berechnet werden könnte, um eine soziale Komponente einzubringen. „Warum nicht an der Preisschraube drehen und die Fixtaxe höher ansetzen? Im Gegenzug könnte für den realen Verbrauch weniger berechnet werden“, meinte er.
Dem widersprach Jean-Paul Braquet (LSAP), der erklärte, mit einer solchen Überlegung würden falsche Signale gesendet und der Bürger nicht zu einer Reduzierung seines Wasserverbrauchs angehalten.
Rat Paul Weimerskirch (CSV) machte seinem Unmut über eine neue Elternvereinigung für die Albert-Wingert-Schule Luft und rannte damit offene Türen beim Schöffenrat ein. Auch Bürgermeister Roland Schreiner zeigte sich wenig erfreut über die Gründung, erklärte aber, dass der Gemeinderat laut Gesetz verpflichtet sei, die eingereichten Statuten zur Kenntnis zu nehmen. Die Gemeinde werde auch zukünftig nur die bereits bestehende Elternvereinigung, die für alle drei Schulgebäuden zuständig ist, anerkennen.
Die Hebesätze für Gewerbe- und Grundsteuer bleiben 2011 unverändert. Da diese Taxen von Gemeinde zu Gemeinde variieren, wollte Rat Paul Weimerskirch wissen, warum im Südgemeinden-Syndikat ProSud nicht versucht werde, sich auf einen Einheitspreis zu verständigen, der für alle angeschlossenen Kommunen gleich sei. „Was das ProSud angeht, verstärkt sich der Eindruck, dass die anderen Gemeinden nur herhalten und zahlen müssen, um Esch/Alzette zu unterstützen“, kritisierte Weimerskirch. Roland Schreiner erläuterte, dass im ProSud Bemühungen in Richtung Einheitspreis unternommen wurden, die aber leider nichts gefruchtet hätten. „Ich gebe aber zu, dass das ProSud nicht so funktioniert, wie es sollte“, meinte Schreiner abschließend.
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