Im Gespräch mit LW Journalist Claude Feyereisen würdigt CSV-Generalsekretär Marc Spautz den Einsatz der Parteimitglieder. Die Christlich-Sozialen wollen ihre Position bei den Kommunalwahlen weiter ausbauen. (Quelle Luxemburger Wort, 8. Oktober 2011)
In den 44 Gemeinden, in denen am morgigen Sonntag nach dem Proporzsystem gewählt wird, treten die Christlich-Sozialen mit insgesamt 555 Kandidaten an. Rechnet man jene Kandidaten aus den Majorzgemeinden hinzu, die sich zur CSV bekennen, schickt die Volkspartei rund 800 Männer und Frauen ins Rennen. Zum Abschluss des Wahlkampfes gibt sich CSV-Generalsekretär Marc Spautz zuversichtlich.
Herr Spautz, vor einigen Monaten sah es noch so aus, als ob es zusehends schwieriger werden würde, ausreichend Kandidaten für die Gemeindewahlen ausfindig zu machen.
Es war noch nie so schwierig wie in diesem Jahr.
Die CSV hat es aber dennoch geschafft, in allen 44 Gemeinden, in denen nach dem Proporzsystem gewählt wird, eine Kandidatenliste zusammenzustellen. Wie erklären Sie sich das?
Mit ihren über 10 000 Mitgliedern ist die CSV in allen Regionen gut vertreten. Die CSV ist in allen Gemeinden zu Hause. Diese Präsenz einerseits und die Sensibilisierungsarbeit, die von der Parteispitze und den Bezirkspräsidenten geleistet wurde, andererseits haben uns besagte 44 Kandidatenlisten ermöglicht. Doch damit nicht genug! In Sachen Kandidatenzahl verzeichnet die CSV obendrein einen Zuwachs!
Inwiefern schlägt sich das auf die Altersstruktur der CSV-Kandidaten nieder?
Der CSV-Kandidat beziehungsweise die CSV-Kandidatin ist im Schnitt 47 Jahre alt. Die Altersspanne der Kandidaten reicht von 18 bis 75 Jahre. 33 Prozent aller Kandidaten in den Proporzgemeinden sind jünger als 40 Jahre, 35 Prozent in den Proporzgemeinden sind weiblichen Geschlechts. Besonders gut vertreten sind die 25- bis 40-Jährigen. Interessant ist auch, dass rund 50 Prozent der CSV-Kandidaten Erstkandidaten sind. Besonders stolz sind wir darauf, rund 100 Jugendkandidaten unter 34 Jahren zu haben. Das ist ein klares Signal der CSV an junge Menschen.
Und das bedeutet?
Das bedeutet, dass die CSV eine dynamische Partei ist, die sich konsequent weiterentwickelt. Neue Kandidaten bedeuten neue Ideen.
Wie erklären Sie sich die eingangs angesprochene Zurückhaltung der Bürger, wenn es darum geht, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren?
Viele potenzielle Kandidaten zögern, weil sie fürchten, dass ein politisches Bekenntnis Konsequenzen für sie selbst und/oder ihre Familienangehörigen haben könnte. Auf privater und, vor allem aber, auf beruflicher Ebene. Andere wiederum wollen nicht gegen einen starken Bürgermeister oder eine lokal starke Partei in den Kampf ziehen, weil sie insgesamt mit der geleisteten Arbeit zufrieden sind.
Gilt das auch für potenzielle CSV-Kandidaten?
Wieso sollte das nicht für potenzielle CSV-Kandidaten gelten? Fakt ist aber, dass in unseren Sektionen im Vorfeld der Kommunalwahlen hervorragende Sensibilisierungsarbeit geleistet wurde und so manches zögernde Mitglied dennoch dazu bewogen werden konnte, seine Kandidatur zu stellen.
Das klingt nach viel Arbeit hinter den Kulissen ...
Kommunalwahlen bedingen eine Vorlaufzeit von einem bis etwa anderthalb Jahren. Im vorliegenden Fall sind die Vorbereitungen im November 2009 angelaufen. Diese umfassen, grob zusammengefasst, die Entwicklung eines Konzepts für die Kommunalwahlen, die Auswahl der einzelnen Kandidaten, die Festlegung einer Kommunikations- und Medienstrategie, die Bestimmung des Rahmenprogramms durch die Christlich-Sozialen Gemeinderäte (CSG), die Begleitung der einzelnen Sektionen vor, während und nach dem Wahlkampf, die Ausarbeitung eines Kommunalwahl-spezifischen Internetauftritts und die einheitliche Darstellung aller Kandidaten. All das muss unter Dach und Fach sein, wenn am Tag der Verabschiedung der Kandidatenlisten der eigentliche Wahlkampf beginnt.
Wie wird die CSV am 9. Oktober abschneiden?
Ich hoffe natürlich, dass die CSV gestärkt aus den Kommunalwahlen 2011 hervorgehen wird und dass wir unser Ergebnis von 2005 steigern können.
Auch in der Hauptstadt?
Darüber entscheidet einzig und allein der Wähler. Ich gehe jedoch davon aus, dass wir unser Hauptstadt-Resultat von 2005 verbessern werden. Die CSV war nämlich mit Ausnahme der nun zu Ende gehenden Mandatsperiode stets im Schöffenrat der Stadt Luxemburg vertreten. Zahlreiche Bürger der Hauptstadt würden es sicherlich begrüßen, wenn die CSV nach den Kommunalwahlen wieder in den Schöffenrat der Hauptstadt, die ja bekanntlich eine DP-Hochburg ist, einziehen würde.
Wie lautet Ihr Leitsatz für den 9. Oktober?
„Zesummen. CSV“. Liste 2.
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