Seit September 2001 gilt die Gemeinde Sassenheim in Sachen Kinderbetreuung als Pioniergemeinde. Nachdem zum Ende des letzten Schuljahres die renovierte Schule „Roude Wee“ in Metzerlach offiziell eröffnet wurde, folgte nun die Inbetriebnahme der hinter der Schule gelegenen „Maison relais“. Damit verfügt nun die größte Schule der Gemeinde über ihre eigene, im Schnellbausystem errichtete Betreuungseinrichtung. Im Laufe der Jahre seien viele Anpassungen gemacht worden und derzeit seien 68 Prozent aller Schulkinder, 900 Kinder, in einer kommunalen Betreuungsstruktur eingetragen, betonte Bürgermeister Georges Engel in seiner Begrüßungsansprache in Gegenwart zahlreicher Ehrengäste.

Dies zeige die Notwendigkeit solcher Einrichtungen für unsere heutige Gesellschaft auf, und die Politik sei gefordert, mit dem Einsatz von gutem Betreuungspersonal zur positiven Entwicklung der Kinder beizutragen, damit sich diese zu eigenständigen Persönlichkeiten entwickeln können.

Der Kostenpunkt für das neue Gebäude beläuft sich auf 3,5 Millionen Euro und wird staatlicherseits zur Hälfte bezuschusst. Ressortschöffin Simone Asselborn-Bintz hob hervor, dass den vier- bis zwölfjährigen Kindern des Wohnviertels nun die Fahrt zu einer anderen kommunalen Struktur erspart bleibe, und die Gemeinde außerdem 100 000 Euro jährlich an Transportkosten einspare. Die Zahl der derzeit hundert regelmäßig eingetragenen (in die Gruppen, Vorschule, Schule und Kantine) jungen Besucher wird sich auf 160 gelegentliche Eintragungen erhöhen. Für ihr Wohlbefinden werden vierzehn Erzieher, acht Hilfserzieher und vier Köche (in der größten kommunalen Produktionsküche für 300, zum Teil ausgelieferte Mahlzeiten) täglich zuständig sind.

Als Neuerung werden auch zeitweise Zöglinge der Früherziehung aufgenommen. Die Schöffin bedankte sich bei den ministeriellen und kommunalen Dienststellen und besonders bei Serge Olmo und Marcel Belche, den „guten Seelen“ der gemeindeeigenen „Maisons relais“.

Mit den Worten „Liebe Kinder, heute ist ein Tag zum Feiern. Hier sollt ihr ein zweites Zuhause haben“, richtete sich Familienminister Marc Spautz an die jüngsten Gäste, die mit einer Gesangs- und Tanzvorführung ihrer Freude Ausdruck verliehen. Er bedankte sich für den Einsatz des Personals und die damit verbundene Wertevermittlung. Das Wohl der Kinder, denen gute außerschulische Betreuung das Schicksal von Schlüsselkindern erspare, stehe auch im Mittelpunkt des Ministeriums.

Nach der Durchtrennung der Trikolore konnten alle Gäste sich von dem kindgemäß, freundlich eingerichteten Gebäude überzeugen, das auf 525 Quadratmetern 19 lichtdurchflutete Aufenthaltsräume zählt.(AgKra)

Verlag: Luxemburger Wort Publikation: Luxemburger Wort

Ausgabe: Nr.233 Datum: Samstag, den 05. Oktober 2013

Seite: Nr.60