Neue Perspektiven – Ein Nachtrag zum Nationalkongress

Neue Perspektiven für die Partei, für Luxemburg, für Europa. Das ist zurückzubehalten vom Nationalkongress vor einer Woche in Grevenmacher. Im Prozess der internen Erneuerung wurde mit der Diskussion und Verabschiedung einer Resolution eine wichtige Etappe abgeschlossen. Auf der Grundlage des Thewes/Glesener-Papiers und der entsprechenden Wortmeldungen der Basis sollen nun unter anderem Statuten reformiert und Grundsätze neu ausformuliert werden. Der gesamte Erneuerungsprozess und der Kongress 2015 haben eins untermauert: Die Partei diskutiert, ist offen für Debatte und gewillt neue Wege etwa in der Kommunikation und bei Fragen der Integration zu gehen. Nicht zu vergessen die Förderung des politischen Nachwuchses.

Konkrete Perspektiven fürs Land wurden in den politischen Kongressreden aufgezeichnet. Die CSV stellte klar, dass sie konstruktiv-kritische Opposition machen und mit Alternativen punkten will. Der Weg zurück in die Regierung soll über die inhaltliche Schiene führen. Zukunftsperspektiven für Europa waren die zentralen Themen der Interventionen von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und dem Präsidenten der EVP, Joseph Daul. Sie ließen keinen Zweifel daran, dass es Volksparteien und ihre Vertreter sind, die Europa wichtige Impulse geben.

Marc Spautz
Parteipräsident

 


D’Resolutioun vum Kongress kënnt Dir hei liesen:

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Parteipräsident Marc Spautz im Interview

„Nei Perspektiven“, so lautet das Motto des Nationalkongresses. Marc Spautz, um welche Schwerpunkte geht es?

Damit ist in erster Linie natürlich der Erneuerungsprozess gemeint, in dem wir uns befinden. Beim Kongress in Grevenmacher sollen jetzt die Weichen gestellt werden, um die Partei strukturell zu modernisieren, zu öffnen und ganz allgemein auch mehr Dialog und Debatte zu ermöglichen. Dies ist eine logische Folge dessen, was uns der Kongress vor einem Jahr in der Resolution „für eine lebendige und moderne Volkspartei“ vorgegeben hat und was im Thewes/Glesener-Bericht, den ich ausdrücklich begrüße, angeregt worden ist. Nun kommt die Umsetzung.

Sie meinen damit die Etappe der konkreten Aktion.

Ja. Es ist nun am Kongress sozusagen über die Umsetzung der Erneuerung zu beschließen. Dabei haben wir in den zurückliegenden Monaten bereits konkrete Schritte unternommen. Ich denke da an das Förderprogramm für den politischen Nachwuchs oder die verschiedenen Themenforen, die wir organisiert haben. Aber auch an neue Wege in der Kommunikation nach innen und nach außen. Zum Beispiel die Neuauflage des Profil, das regelmäßige Versenden einer spezifischen Newsletter und die Schaffung von CSV TV.

Auch bei der so genannten Frauenquote ist die CSV dabei, Konkretes zu tun.

So ist es. Beim Nachwuchsprogramm gilt die Parität. Persönlich setzte ich mich dafür ein, dass bei der konkreten Reformagenda alles daran gesetzt wird, dass wir unser Ziel einer paritätischen Besetzung beispielsweise der Kandidatenlisten schneller erreichen.

Auch beim Grundsatzprogramm sollen neue Wege beschritten werden.

Das stimmt. Eine der konkreten Umsetzungen, die wir dem Kongress vorschlagen, betrifft unsere Grundwerte. Dazu eins vorweg: Wir bleiben die CSV und den drei Buchstaben, dem C, dem S und dem V verpflichtet. Wir wollen klar definieren, was das heute als politisches Fundament bedeutet. Erneuerung heißt auch auf Bewährtem aufbauen. Es bleibt beim Anspruch Volkspartei zu sein. Es bleibt beim Bezug auf das christliche Menschenbild. Es bleibt bei dem klaren Bekenntnis zur katholischen Soziallehre.

Klar machen, für was man steht, hat etwas mit politischer Differenzierung zu tun. Wie unterscheidet sich die CSV von den anderen Parteien?

Wie gesagt: Wir haben Wurzeln und Grundwerte zu denen wir stehen. Diese wurden übrigens laut Perspektiven-Bericht von der Basis nicht in Frage gestellt. Das verpflichtet. Und führt auch dazu, dass wir uns im politischen Alltagsgeschäft klar von anderen, vor allem den Regierungsparteien, abgrenzen. Etwa in der Familienpolitik, wo wir für eine Nichteinmischung des Staates in die Familiengestaltung sind. Das hat für uns etwas mit Prinzipien zu tun.

Die CSV ist nicht in der Opposition angekommen. Was halten Sie von diesem Vorwurf.

Das können nur diejenigen sagen, die Probleme mit der konstruktiven und auf konkreten Vorschlägen fußenden Art und Weise unserer Oppositionsarbeit haben. Ich denke vielmehr, dass einige noch nicht richtig in der Regierung angekommen sind. Regieren bedeutet nämlich konsequent und kohärent arbeiten und die Zukunft vorbereiten. Mit Ankündigungen, Audits und einer regelrechten Hexenjagd auf vermeintliche Boykotteure im Staatsdienst ist es nicht getan.

Nun ist die CSV auch nicht sonderlich vom Referendum angetan, oder?

Auch in dieser Frage sind wir von Anfang an eine klare Linie gefahren. Wir sind prinzipiell nicht gegen Referenden, halten allerdings die Fragestellungen für falsch. Für unser Nein zu den bleibenden drei Fragen gibt es gute Gründe, die wir in den kommenden Wochen den Wählern explizit darlegen werden. Wir möchten, dass die Menschen gut informiert ins Referendum gehen können.

Das Wahlrecht für Ausländer ist ganz klar die zentrale Frage beim Referendum. Warum sagt die CSV Nein?

Wir sagen Ja zu mehr Integration und Mitbestimmung. Den Weg, den wir vorschlagen, geht allerdings über die Staatsbürgerschaft. Es soll einfacher werden Luxemburger zu werden und dann auch in vollem Umfang mitbestimmen zu können. Das ist ein ehrlicher Weg, der auch zu einem echten Mehr an Demokratie führen wird. Wir wollen nicht nur mehr Demokratie wagen. Wir wollen mehr Demokratie haben.

Alles Glieder einer Kette

Bei der Referendumsfrage zur Ausweitung des Wahlrechts für Nicht-Luxemburger stehen für die CSV einige Aspekte besonders im Mittelpunkt.

So wird sich die CSV dafür einsetzen, dass das Wahlrecht auf nationaler Ebene den luxemburgischen Bürgern vorbehalten bleibt. Dem liegt die Überzeugung zugrunde, dass der Nationalstaat auch zukünftig Bestand haben soll. Und zum Nationalstaat gehört, als wesentlichstes Element, die Staatsangehörigkeit. Deren Ausdruck ist das nationale Wahlrecht. Wahlrecht, Staatsangehörigkeit und Nationalstaat sind alles Glieder einer Kette. Wird ein Glied gelöst, schwächt das früher oder später auch die anderen.

Zum Staat gehören Staatsbürger, die auf einem klar umrissenen Territorium dafür verantwortlich sind, ihr Zusammenleben zu organisieren. Diese Verantwortung zu öffnen, ist ein Widerspruch und entkernt das Staatswesen.

Die CSV spricht sich deshalb dagegen aus, dass die Verbindung von Staatsangehörigkeit und Wahlrecht auf nationaler Ebene gelöst wird. Sie hat diese Position in ihrem Wahlprogramm für die Parlamentswahlen von 2013 vertreten und beim Nationalrat vom 9. Februar 2015 mit einer eindeutigen Mehrheit bekräftigt.

Anstatt auf ein Ausländerwahlrecht hinzusteuern, das nur auf den ersten Blick mehr politische Teilhabe verspricht und die Bürger in Wähler erster Klasse und zweiter Klasse einteilt, will die CSV die reale Stärkung der politischen Partizipation über die Reform des Nationalitätsgesetzes.

In diesem Sinne hat die CSV bereits im Sommer vergangenen Jahres konkrete Vorschläge gemacht und wurde vor kurzem von der CSV-Fraktion ein Gesetzesvorschlag eingereicht. Regierung und Mehrheitsfraktionen sind bisher jedoch nicht darauf eingegangen. So wie in anderen zentralen politischen Fragen auch!

Die CSV geht jedenfalls mit einer klaren Haltung in die Referendumskampagne. Sie will keine Scheindebatte, bei der komplexe Fragen auf ein simples Ja oder Nein reduziert werden.

Marc Spautz
CSV-Präsident

 


Weider Bäiträg am CSV-Profil:

Drei Fragen an Parteipräsident Marc Spautz über Integration und die Referendumsfrage zum Ausländerwahlrecht

Die CSV beantwortet die Referendumsfrage zum Ausländerwahlrecht mit einem Nein. Das kann als Haltung gegen Integration ausgelegt werden. Oder?

Das Gegenteil ist der Fall. Die CSV bekennt sich zu einer offensiven und voluntaristischen Integrationspolitik und unterstreicht Multikulturalität als einen der wesentlichen Aspekte einer offenen Gesellschaft. Zu dieser Gesellschaft steht die CSV. Das ist für uns nicht neu. Die CSV ist und bleibt eine Integrationspartei. Die CSV will mehr Partizipation und mehr Integration wagen. Nur so kann die Kohäsion verstärkt werden. Die Gesellschaft braucht diese Kohäsion. An der Politik ist es, die entsprechenden Weichen zu stellen. Diese Marschrichtung in der Referendumsfrage zum Ausländerwahlrecht hat der Nationalrat der Partei bei seiner jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit vorgegeben.

Die Sprache war für Ihre Partei stets ein wichtiges Element, wenn es um Integration geht…

Ja, das stimmt. Die luxemburgische Sprache ist ein wichtiger Integrationsfaktor unter anderen. Integration heißt vor allem auch Austausch. Sprache ist vor diesem Hintergrund eines der wichtigsten aller verbindenden Elemente. Sprache darf aber auf keinen Fall ausschließen.

Mitbestimmung will die CSV über eine Öffnung der Staatsbürgerschaft erreichen. Warum ist das Ihrer Meinung nach der richtige Weg?

Die von uns vorgeschlagene Öffnung beim Nationalitätengesetz soll es allen ausländischen Mitbürgern, die politisch mitentscheiden wollen, erlauben, dies auch konkret und möglichst schnell und unproblematisch zu tun. Eben über den Weg der Staatsbürgerschaft. Das ist ein pragmatischerund realistischer Ansatz, der auch rasch umgesetzt werden kann. Das ist auch ein starkes Ja zu mehr gelebter und konkreter Integration.

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Auf die Finger geklopft

Die Dreiergesprächsrunde von Regierung und Sozialpartnern von vergangenem Dienstag ist zu begrüßen, weil es wich­tig ist, dass die Sozialpartner miteinander und nicht anein­ander vorbei reden.

Die Sozialpartnerschaft ist und bleibt ein zentrales Ele­ment für unser Wirtschafts-und Sozialmodell. Eine funkti­onierende Sozialpartnerschaft und ein zielorientierter Sozi­aldialog sind entscheidend sowohl für Arbeitgeber, die in einem stabilen Umfeld planen können, als auch für Arbeit­nehmer, die auf einen ver­lässlichen sozialen Rahmen und faire Arbeitsbedingungen zählen können. Blau-Rot-Grün hat das end­lich eingesehen!

Fazit: Die Regierung hat­te die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben mit Erfolg darauf gepocht, dass sie sich nicht so ohne Weiteres ins Abseits drän­gen lassen. Zu Recht: Er­fahrung und Expertise der Sozialpartner in sozialen und wirtschaftlichen Fragen sind schlicht und einfach unverzichtbar. Weshalb ist die Regierung nicht von vor­neherein zu dieser Einsicht gelangt? Weshalb kam es zu getrennten Abkommen? Ge­trennte Abkommen, die jetzt übereinander gelegt werden und wo mühsam versucht wird – und mit ungewissem Ausgang – sie in Überein­stimmung zu bringen.

Sozialdialog, das sind drei Partner an einem Tisch. Die­ses Modell ist nicht einfach und auch nicht immer von Erfolg gekrönt. Doch es ist die Anstrengung wert.

Blau-Rot-Grün haben ver­sucht an dieser Anstren­gung vorbeizukommen. Doch sie sind mit ihrem Versuch kläglich geschei­tert, weil selbstbewusste Sozialpartner ihnen recht­zeitig auf die Finger ge­klopft haben. Rückblickend drängt sich der Verdacht auf, dass Liberale, Sozialis­ten und Grüne zumindest in Teilen ein sehr grundsätzli­ches Problem mit dem Kon­sensmodell der luxembur­gischen Sozialpartnerschaft haben. Wollen sie dieses Konsensmodell abbauen? Wobei doch gerade das Ge­genteil der Fall sein muss.

Wir stehen als nationale Schicksalsgemeinschaft vor gewaltigen neuen Heraus­forderungen, die wir nur gemeinsam und somit ge­rade im Konsens lösen kön­nen. Konfrontationskultur ist ein völliger Irrweg.

Marc Spautz
Parteipräsident und Abgeordneter

Weider Bäiträg iwwert d’politesch Aktualitéit am CSV-Profil:

Mehr Europa

Die Aufregung nach der Griechenland-Wahl ist groß. Im guten wie im schlechten Sinne. Die Euro-Länder warnen den Wahlgewinner Alexis Tsipras, der für sein Land den Schuldenerlass möchte. Für die europäischen Partner ist aber eben dies undenkbar. Das ist nachvollziehbar. Schließlich ist Griechenland Teil einer Risikogemeinschaft in der es Rechte und Pflichten gibt. Das muss auch für neue Regierungen gelten.

Doch bei allen Sorgen um die gemeinsame Währung darf eins nicht vergessen werden: das Votum der Griechen. Viele derer, die am Sonntag für den politischen Wechsel in Athen gestimmt haben, gehören zu denen, die am heftigsten unter der Sparpolitik gelitten haben. Soziale Einschnitte und Austerität fanden damit nun ihren direkten Niederschlag an den Wahlurnen.

Griechenland hat damit in mancherlei Hinsicht Signalwirkung. Es ist ein Signal für die gesamte Politik in Europa, die soziale Frage nicht auf dem Altar einer vorwiegend wirtschaftspolitisch ausgerichteten und deklinierten Reformagenda zu opfern. Entsteht der Eindruck, Profitmaximierung sei oberstes Ziel von Sparpaketen, führt das unweigerlich zu Ablehnung und Protest. Auch das ist nachvollziehbar.

Dem Problem Griechenland, das rasch einen Flächenbrand im südlichen Teil der Europäischen Union entfachen könnte, richtig entgegenzutreten, heißt mehr Wert auf das soziale Europa und die innere Kohäsion der Union zu legen. Was die Kapitalmärkte sagen, ist in einer globalen Perspektive nicht unwesentlich, wichtiger ist allerdings das, was die Europäer denken und fühlen und was sie brauchen um zu (über)leben.

Europa muss gut sein für die Menschen. Es muss Arbeitsplätze schaffen. Es muss soziale Standards absichern. Es muss ein dezentes Leben mit angepassten Löhnen garantieren. An der Politik ist es dafür zu sorgen, dass die Menschen diesen sozialen Funktionen der europäischen Integration wieder mehr Vertrauen schenken. Das ist die Botschaft vieler Griechen, die, davon gehe ich aus, nicht weniger Europa wollen. Sondern mehr von einem ganz bestimmten solidarischen Europa.

Mehr Europa wäre demnach die richtige Schlussfolgerung nach der Griechenland-Wahl. Ein Europa der gemeinsamen Ziele und Ambitionen. Mit gemeinsamen Rechten und Pflichten. Ein Europa, das auf einem gemeinsamen sozialen Fundament steht. Dann hat unsere Schicksalsgemeinschaft Bestand und eine nachhaltige Chance.

Marc Spautz
CSV-Nationalpräsident

Zickzack-Kurs

Die CSV begrüßt, dass die Regierung den Gesprächsfaden mit den Sozialpartnern aufgenommen hat, das nachdem es noch im Herbstbei der Präsentation des „Zukunftspaks“, der in Wirklichkeit ein „Bezuelpak“ ist, so aussah, als würden die Vertreter von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu reinen Befehlsempfängern degradiert.

Nach den Gesprächen mit den Gewerkschaften Ende November folgte jetzt das Gespräch mit der Arbeitgeberseite. Doch Zweiergespräche sind nur sehr bedingt ein Ersatz für Gespräche an denen die drei Partner, Regierung, Arbeitnehmer und Arbeitgeber gemeinsam an einem Tisch sitzen. Um den Preis, dass ihr Sparpaket zusehends schrumpft, bemühen sich Rot, Blau und Grün, jede Seite ruhig zu halten, doch sie unterlassen es, die Positionen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen.

Ein zukunftsorientierter Sozialdialog, der langfristige Ziele anpeilt, sprich die Absenkung der hohen Arbeitslosenrate, die Absicherung der sozialen Leistungen, optimale Rahmenbedingungen für ein stabiles Wirtschaftswachstum und gesunde Staatsfinanzen, sieht definitiv anders aus. Wie in anderen Politikbereichen, sei es Schul- und Bildungspolitik, Familienpolitik oder Landesplanung, fährt die Regierung auch hier auf Sicht. Anstatt sich um ein Gesamtkonzept zu bemühen, das sich den großen Herausforderungen annimmt, steuert die Regierung einen Zickzack-Kurs.

Dabei wäre mit den luxemburgischen Sozialpartnern, die ihr ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein in der Vergangenheit zur Genüge bewiesen haben, bedeutend mehr drin. Doch dafür fehlt die zentrale Voraussetzung, nämlich eine Regierung, die weiß, welchen Kurs sie einschlagen will. Und so bleibt die Sozialpartnerschaft deutlich unter ihren Möglichkeiten so wie insgesamt Rot, Blau und Grün das Land deutlich unter seinen Möglichkeiten regieren.

Marc Spautz
Parteipräsident und Abgeordneter

Mitmach- und Wertepartei CSV

Die CSV will sich neu aufstellen. Vergangene Woche wurde in diesem Zusammenhang ein von der Parteileitung in Auftrag gegebener Bericht über neue Perspektiven vorgestellt. Am Mittwochabend kam der CSV-Nationalrat zusammen. Marc Spautz, Präsident der CSV, erklärt,was dabei heraus gekommen ist.

“Die CSV hat auf ihrem Nationalkongress am 8. Februar 2014 den Startschuss für eine umfassende Erneuerungsdiskussion gegeben. Nach der erfolgreichen Kampagne für die Europawahlen, die in dem beeindruckenden Wahlerfolg vom 25. Mai 2014 mündete, und den notwendigen internen Vorbereitungen, wurde die Erneuerungsdiskussion noch vor der Sommerpause konkret in Angriff genommen. Die vom CSV-Nationalvorstand dabei zurückbehaltene Arbeitsmethode ist die des Dreischritts: Sehen – Beurteilen – Handeln oder “voir, juger, agir”.

Mit dem Bericht von Marc Thewes und Marc Glesener, “Perspektiven für eine moderne und lebendige Volkspartei”, ist die erste Etappe des Dreischritts abgeschlossen. Dieser Bericht, der am 8. Januar der Presse vorgestellt und integral veröffentlicht wurde, basiert auf zahlreichen Gesprächen, die seine beiden Autoren mit Verantwortlichen der Partei und der Unterorganisationen führten, ebenso wie mit außenstehenden Experten und Parteimitgliedern, die Interesse an einem solchen Gespräch bekundeten.

Die zweite Etappe, das Beurteilen der vorliegenden Analyse (“juger”), wurde mit dem CSV-Nationalrat vom 14. Januar in Angriff genommen. Es geht nun darum, zu definieren, wo Handlungsbedarf besteht, um das Profil der CSV als einer modernen und offenen Volkspartei der sozialen Mitte zu schärfen. Diese Diskussion wird ihre Fortsetzung finden auf den Bezirkskongressen und den Kongressen der Unterorganisationen. Der Abschluss der zweiten Etappe wird der CSV-Nationalkongress vom 28. März sein.

Gleichzeitig wird der Nationalkongress auch der Startschuss für die dritte Etappe, “Agir”, sein. Die Aufgaben, um zu einer inhaltlichen und strukturellen Erneuerung der CSV zu gelangen, werden klar benannt. Es wird festgehalten, welche Personen für die konkrete Umsetzung der einzelnen Reformpisten verantwortlich sein werden.

Die CSV hat sich mit ihren internen Reformbemühungen weitgesteckte Ziele gesetzt. Sie will die Voraussetzungen stärken, um weiter eine große Volkspartei zu bleiben, in der jeder willkommen ist, mitmachen und mitentscheiden kann. Politik darf nicht zur reservierten Domäne für eine abgehobene Elite werden. Das Parteileben in der Mitmachpartei CSV soll für alle Bevölkerungsgruppen an Attraktivität gewinnen. Es wird in diesem Sinne gelten, die Partei so aufzubauen, dass ihre Funktionsweise sich nahtlos in eine moderne und partizipative Gesellschaft einfügt.

Schließlich ist es ein weiteres wichtiges Ziel, wieder einen stärkeren Bezug auf die besonderen Grundwerte der CSV zu nehmen und ihre Unterscheidungsmerkmale zu den anderen politischen Mitbewerbern herauszuarbeiten.”

Marc Spautz
CSV-Parteipräsident

Quelle: JOURNAL – Freideg, 16. Januar 2015

D’CSV am Opbroch

Die CSV geht mit Zuversicht und Aufbruchstimmung in das neue Jahr. Die CSV ist im Aufbruch. Die Modernisierung der Partei schreitet voran, auf transparente und methodische Art und Weise. Die Grundlage bildet dabei der Dreischritt „Voir, juger, agir“, wobei die erste Etappe, das „Voir“, nun abgeschlossen ist. Nach zahlreichen Gesprächen mit allen Parteistrukturen und den Mitgliedern, die an der Weiterentwicklung des Parteilebens teilhaben wollen, ist die Analyse jetzt fertig gestellt. Der Bericht, der die Stärken aufzählt und ebenso auf Mängel und Defizite hinweist, liegt vor und ist öffentlich. Die Parteireform der CSV erfolgt unter Einbindung der Mitglieder – unserem stärksten Kapital – und bei offenen Fenstern.

Die zweite Etappe, „Juger“, wird jetzt in den nächsten Wochen und Monaten erfolgen. So wird über die Einbindung und Partizipation der Parteimitglieder sowie die inhaltliche und organisatorische Neuausrichtung unserer Partei auf einem Nationalrat am 14. Januar diskutiert werden. Diese gemeinsame Reflexion wird ihre Fortsetzung auf den Bezirkskongressen, den Kongressen der Unterorganisationen und dem Nationalkongress finden. Wir freuen uns auf spannende Diskussionen und zahlreiche neue Impulse.

Der CSV-Nationalkongress vom 28. März wird dann auch der Startschuss sein, um die dritte Etappe, „Agir“, in Angriff zu nehmen: Die Benennung und Abgrenzung der konkreten Aufgabenfelder, um die gemeinsamen Schlussfolgerungen in die Alltagspraxis des Parteilebens umzusetzen.

Eine Reihe von Akzenten wurde dabei bereits gesetzt. Mit dem CSV-Forum zum Thema Beschäftigung wurde erfolgreich eine neue Gesprächsplattform lanciert. Weitere Foren zu den Themen Erziehung und Familie werden noch vor dem Nationalkongress stattfinden.

Die Parteileitung besucht zurzeit die Sektionen aus den Proporzgemeinden, um gemeinsam die politische Ausgangslage in den jeweiligen Gemeinden zu analysieren. Im Rahmen der CSV-Akademie richtet sich ein breites Bildungsangebot an jedes Parteimitglied. Und auch das Nachwuchsförderprogramm nimmt konkret Gestalt an.

Die CSV ist im Aufbruch. Es ist kein Aufbruch, der von oben herab diktiert wird, sondern der gemeinsame Weg aller Parteimitglieder, die Interesse und Freude daran haben, an der Modernisierung unserer großen Volkspartei teilzunehmen.

Allen Lesern des Profils und des Luxemburger Wort alles Gute für 2015 !

Marc Spautz
Parteipräsident und Abgeordneter

Weider Bäiträg an awer och méi Informatiounen iwwert den interene Reformprozess am CSV-Profil:

Nee zu Extremismus an Fundamentalismus

Ouni Meenungsfräiheet, ouni Pressefräiheet ouni Fräiheet am allgemengen gëtt et keng Demokratie. Déi feig terroristesch Attack op d’Redaktioun vu „Charlie Hebdo“ zu Paräis ass domat eng Attack op d’Demokratie. An domat och op all déi Leit, déi dobaussen an och heiheem fir Demokratie a Mënscherechter antrieden.

Den Familljen vun den Affer gehéiert eist déifsten Matgefill.

D’Memberen vun der CSV ruffen ech heimat op, massiv un der Solidaritéits- a Gedenkmanifestatioun en Donneschdeg de Moien em halwer 12 op der Clairefontaine–Platz deelzehuelen.

Mir stinn un der Säit vun eise franséische Frënn a soen Nee zu Extremismus an Fundamentalismus. A mir ënnerstëtzen déi, déi géint Terrorismus kämpfen.

Marc Spautz
CSV-Nationalpresident