Flüchtlingsproblematik – CSV für eine langfristige und kohärente Strategie

Die aktuellen Flüchtlingsströme sind eine Herausforderung für Europa und unser Land. Die Flüchtlingskrise erfordert eine gemeinsame europäische Antwort. Nicht nur die Zukunft der tausenden und abertausenden von Menschen die aus ihrem Land fliehen hängt davon ab, sondern auch die Zukunft der Europäischen Union.

Die Bewältigung der Flüchtlingskrise ist aber nicht nur eine gesamteuropäische Aufgabe. Jedes Land, auch Luxemburg, muss in den nächsten Wochen konkrete Maßnahmen ergreifen, um den Flüchtlingsstrom zu bewältigen. Das setzt neben kurz- und mittelfristigen Lösungen, welche die CSV schon im Juli dieses Jahres in ihrem Sechs-Punkte-Plan vorgestellt hat, vor allem eine klare, langfristige und kohärente Strategie voraus. Zur Erinnerung: Der Sechs-Punkte-Plan sieht zum Beispiel eine bessere Koordinierung durch das Einsetzen eines interministeriellen Ausschusses und eine Überarbeitung der Prozeduren vor.

Klare Aufgabenteilung zwischen Staat und Gemeinden

Damit Luxemburg seinen Verpflichtungen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise nachkommen kann, müssen die Aufgaben und Pflichten des Staates und der Gemeinden klar definiert werden. Dies ist Aufgabe der Regierung.

Die Regierung soll in den Augen der CSV in den nächsten Wochen ein Lastenheft („cahier des charges“) erstellen, in dem die Zuständigkeitsbereiche und Pflichten der einzelnen Akteure (Staat, Gemeinden, Assoziationen) festgehalten werden. Das Erstellen eines solchen Kataloges ist für die CSV Voraussetzung für eine gelungene Flüchtlingspolitik.

Viele Gemeinden sind bereit, Flüchtlinge aufzunehmen. Sie benötigen jedoch einen Ansprechpartner und klare Regeln. Dasselbe gilt für die Hilfsorganisationen. Sie müssen wissen, was von ihnen konkret erwartet wird und wie sie sich mit den anderen Akteuren einbringen können, um die Flüchtlinge adäquat unterbringen und betreuen zu können.

Nationaler Integrationsplan in drei Phasen

Sind die Pflichten der einzelnen Akteuren klar definiert, wird ein nationaler Integrationsplan benötigt („plan national d’intégration“).

Die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen soll sich in drei Phasen gliedern:

  1. Phase: Erstaufnahme oder „First Response“

Die Flüchtlinge werden in dieser ersten Phase in Empfang genommen und in staatlichen Auffangstrukturen (Weilerbach, Containerdorf usw.) untergebracht. Diese erste Betreuung ist Aufgabe des Staates.

  1. Phase: Während des Asylverfahrens

In dieser Phase werden die Gemeinden eingebunden, unter der Bedingung,

  • dass im Vorfeld der Aufgabenbereich und die Verpflichtungen zwischen Staat und Gemeinden klar aufgeteilt und die Regeln genau definiert sind (dabei muss jede Gemeinde gleich behandelt werden);
  • dass der Staat im Rahmen des Pflichtenkatalogs klare Vorschläge unterbreitet in den Bereichen:
    • Unterhalt und Verwaltung der Auffangstrukturen;
    • Betreuung der Flüchtlingen;
    • Schulische Betreuung der Kinder.
  • dass die Gemeinde, wenn sie Flüchtlinge aufnimmt, wissen muss, wer die Auffangstruktur baut, wer das entsprechende Grundstück zur Verfügung stellt, wer für den Unterhalt der Strukturen verantwortlich ist, wer für die Betreuung der Flüchtlinge zuständig ist und wer für die schulische Betreuung der Kinder verantwortlich ist;
  • dass für jede Gemeinde, die Flüchtlinge aufnimmt, eine Konvention mit dem Staat unterschrieben wird.

Die CSV erinnert daran, dass die Flüchtlingspolitik eine nationale Kompetenz ist. Der Staat muss den zahlreichen hilfsbereiten Gemeinden die nötigen Mittel zur Verfügung stellen.

Selbstverständlich müssen auch die Hilfsorganisationen eingebunden werden. Es gilt auch hier, die Aufgaben und Missionen dieser Hilfsorganisationen genau aufzuzeigen.

  1. Phase: Nach abgeschlossener Prozedur
  • Wurde der Asylantrag nicht genehmigt:

Die Flüchtlinge müssen so schnell wie möglich zurück in ihr Heimatland.

Deshalb sind das Erstellen einer gemeinsamen Liste sicherer Herkunftsländer und schnellere Verfahren und Prozeduren ein Muss.

  • Wurde der Asylantrag genehmigt:

Zwecks eventueller Neuaufnahme von Antragstellern müssen die betroffenen Menschen so schnell wie möglich aus den Auffangstrukturen.

Die CSV ist sich bewusst, dass mit der Genehmigung des Asylantrages weitere Herausforderungen, wie z.B. die Eingliederung in Wohnungs- und Arbeitsmarkt sowie soziale Begleitmaßnahmen, für den Staat, die Gemeinden und die ganze Gesellschaft entstehen.

Zuwanderung bietet Chancen für die europäische Union und unser Land: Nur dann allerdings, wenn die Integration derer, die bei uns bleiben wollen, auch gelingt. Die Integration der ehemaligen Flüchtlinge muss weiter vorangetrieben werden. Jeder ist hier gefordert. In diesem Rahmen kann den Hilfsorganisationen und den Bürgerinitiativen eine unterstützende Rolle zukommen.

Forderung nach einer breiten politischen Debatte

Die CSV fordert erneut eine breite politische Debatte über die Flüchtlingsproblematik und erinnert daran, dass die Flüchtlingsproblematik einer parteiübergreifenden Zusammenarbeit bedarf.

PDF: Pressekonferenz Flüchtlinspolitik

Point Presse

Fir de Flüchtlingsstroum ze meeschteren an dass Lëtzebuerg säin Deel zur EU-Flüchtlingspolitik bäidreit setzt CSV op ee parteiiwwergreifende Konsensus op nationalem Niveau. Op enger Presse Konferenz huet de Marc Spautz präziséiert dass dëst keng Platz wier fir Oppositiounspolitik ze machen mä et geet dorems Asyl- a Flüchtlingspolitik gemeinsam, konstruktiv a mat enger Stemm op nationalem Niveau ze gestalten.

Wei eng Mesuren proposeiert d’CSV?

  • Koordinatioun duech eng « commission interministérielle » mat engem Ministre délégué
  • Prozeduren méi séier gestalten
  • Personalopstockung an de concernéierten Servicer
  • Legaliséierung vun den Demandeurs d’asile zu engem Datum X
  • Fir de Léit Wunn-Méiglechkeeten unzebidden brauche et eng:

               Lëscht mat ëffentleche Gebaier dei eidel stinn

               Detailleiert Lescht vun den Demandeurs d’asile

               Finanziell Ennerstetzung fir Gemengen

  •  Aarbecht

 

 

 

Demande de convocation – Société Cargolux

Concerne : Demande de convocation

Monsieur le Président,

Par la présente, nous vous informons que notre groupe politique souhaiterait voir convoquer la semaine prochaine une réunion jointe de la Commission du Travail, de l’Emploi et de la Sécurité sociale et de la Commission du Développement durable pour évoquer avec les ministres concernés les derniers développements dans le dossier Cargolux, i.e. l’accord de coopération entre Cargolux et Oman Air, les permissions de vol via l’espace aérien russe, la joint-venture avec HNCA, Cargolux Italia et les conditions de travail chez Cargolux.

Nous vous saurions dès lors gré de bien vouloir inviter à cette réunion Monsieur le Ministre du Développement durable et des Infrastructures et Monsieur le Ministre du Travail, de l’Emploi et de l’Economie sociale et solidaire.

Nous vous prions de bien vouloir transmettre la présente missive à Madame et Monsieur les Présidents des commissions concernées.

Veuillez agréer, Monsieur le Président, l’expression de notre parfaite considération.

Gilles Roth

Vice-Président du groupe

Marc Spautz

Député

Pressekonferenz iwwert Familjepolitik – Wahlfräiheet amplatz vun Ideologie

An der Annexe de Factsheet iwwert Pressekonferenz vum 12. Dezember 2014: Pressekonferenz 12.12.2014


Pressekonferenz 12.12.2014

Familienpolitik:Wahlfreiheit statt Ideologie

1) Zur Streichung der Mutterschaftszulage

Blau-Rot-Grün kündigte bereits Anfang des Jahres an, die Mutterschaftszulage und die Erziehungszulage zu streichen.

Für die Regierung steht damit fest:

– dass sie nur ein bestimmtes Familienmodell unterstützen will und zwar das mit zwei berufstätigen Eltern;

– dass sie wirtschaftspolitische Argumente einer kohärenten Familienpolitik vorzieht, die die Lebensqualität der Familien und das Wohl der Kinder in den Mittelpunkt stellt.

Für die CSV soll Politik Familien fördern, keine bestimmten Familienmodelle.

In der Familienpolitik darf man eines nicht ausser Acht lassen:

Eltern brauchen vor allem Zeit!

Die Regierung kommt den Bedürfnissen und Ansprüche der Eltern nicht nach.

2) Zur Streichung der Erziehungszulage

Der Elternurlaub trägt nicht allen, sehr unterschiedlichen, familiären Situationen Rechnung. Die Erziehungszulage ist eine ergänzende Maßnahme zum Elternurlaub.

Die Abschaffung der Erziehungszulage in Zahlen

Die Erziehungszulage macht aus

  • für eine Familie mit einem Kind 11.640,24 Euros (auf zwei Jahre berechnet),
  • für eine Großfamilie 46.560,96 Euro (auf acht Jahre berechnet)

Die Abschaffung der Zulagen wird sozial schwache Familien besonders hart treffen. Die Erziehungszulage und dieMutterschaftszulage haben eine soziale Komponente, die die blau-rot-grüne Regierung nicht berücksichtigt.

Die Regierung hat für diese sozial schwachen Familien keine konkreten alternativen Maßnahmen vorgesehen.

3) Zu den Änderungen beim Kindergeld

Die Regierung plant beim Kindergeld ein „montant unique“ einzuführen d.h. die Festlegung des Kindergeldes soll in Zukunft nicht mehr aufgrund der Gesamtzahl der Kinder innerhalb einer Familie festgesetzt werden. Zwangsläufig soll auch die Schulanfangszulage vereinheitlicht werden.

Diese Vereinheitlichung des Kindesgeldes wird in Zukunft Familien mit zwei Kindern und besonders kindereiche Familien schwer treffen.

Die Vereinheitlichung des Kindergeldes in Zahlen

Die Vereinheitlichung des Kindergeldes macht

  • für eine Familie mit einem Kind + 30,24 Euros pro Jahr mehr
  • für eine Familie mit 2 Kinder -773,76 Euros pro Jahr weniger
  • für eine Familie mit 3 Kinder – 2.860 Euros pro Jahr weniger
  • für eine Familie mit 4 Kinder – 4.944,96 Euros pro Jahr weniger
  • für eine Familie mit 5. Kinder -7.024,80 Euros pro Jahr weniger[1]

4) Zur Betreuung für Kinder ab einem Jahr

Blau-Rot-Grün plant hohe Investitionen im Bereich der frühen Kindheit („petite enfance“). Die Regierung denkt daran, ein komplexes System von Gratis- Kinderbetreuung für Kinder zwischen einem und drei Jahren einzuführen, gekoppelt an ein bilinguales Frühförderungsprogramm.

Wie dieses System konkret umgesetzt, finanziert und in der Praxis aussehen soll, sagt keiner.

All dies verdeutlicht die Konzeptlosigkeit der Regierung.

Familien werden zur Kasse gebeten um ein unausgegorenes, in der Praxis mit großer Wahrscheinlichkeit kaum durchführbares Konzept zu finanzieren.

5) Für eine verantwortungsvolle und kohärente Familienpolitik

Die CSV steht für eine verantwortungsvolle, kohärente, zukunftsorientierte Familienpolitik.

Die CSV ist sich bewusst, dass auch in der Familienpolitik neue Wege beschritten werden müssen. Im Gegensatz zu den Mehrheitsparteien ist die CSV der Meinung, dass die negativen Aspekte der Umverteilung nicht nur einen kleinen Teil der Familien treffen dürfen. Die Umverteilung soll den Prinzipien von Solidarität, sozialer Selektivität und Zumutbarkeit gerecht werden.

Die Familienpolitik ist eng mit anderen Politikfeldern, wie der Steuerpolitik oder der Wohnungsbaupolitik verknüpft. So kann ein Umdenken in der Familienpolitik nur dann stattfinden, wenn man alle Politikbereiche in Erwägung zieht. Eine kohärente und anspruchsvolle Familienpolitik muss aus einem Mix mehrerer Lösungsansätze bestehen, und vor allem eins sicherstellen: Nicht die sozial Schwächsten dürfen am meisten verlieren.

 

[1] Ende 2013 gab es in Luxemburg 39.979 Familien mit 2 Kinder, 12.826 Familien mit 3 Kinder, 2.772 Familien mit 4. Kinder und 722 Familien mit 5 oder mehr Kinder.

 

Wende in Sachen Sozialdialog

“Arbeitsminister Nicolas Schmit hat sich klar gegen frühere Abmachungen im Bereich des sozialen Dialogs innerhalb der Betriebe ausgesprochen. Die kürzlich von Regierungsseite eingebrachten Änderungen bezüglich des Gesetzestextes 6545 sprechen eine klare Sprache diesbezüglich. Ob dies auf Druck der neuen Koalitionspartner zustanden gekommen ist, sei dahingestellt.

Einige dieser Änderungen stehen übrigens in krassem Widerspruch zu demokratischen Grundprinzipien. Oder wie kann es z.B. sein, dass Delegierte einer Minderheitsgewerkschaft in Zukunft kein Anrecht auf Freistunden mehr haben werden.

Unter anderem aufgrund dieser Tatsachen widersetzt sich die CSV dem Vorstoß des Arbeitsministers vehement.”

Bei Fragen können Sie sich an unseren CSV-Abgeordneten Marc Spautz wenden, per E-Mail an mspautz@chd.lu oder per Telefon an +352 621 145 816