„Treff-Punkt“ feierte sein zehntes Jubiläum am Donnerstagabend mit einer Festsitzung in Schüttringen. Im Lauf der Feier wurde das Buch „Lueurs d’espoir“ vorgestellt, in dem inhaftierte Väter ihren Gefühlen gegenüber ihren Kindern in Texten und Zeichnungen Ausdruck verleihen. Unter der Anleitung von Sévérine Chandon und Marco Bustamante entstand ein besonderes, zum Nachdenken anregendes ergreifendes Werk.
Familienminister Marc Spautz zollte den Mitarbeitern von „Treff-Punkt“ seinen Respekt für ihre Arbeit. Dabei galt es, Schranken und Mauern, auch in Menschenköpfen, einzureißen. Die Überzeugung, Kindern die Möglichkeit zum Besuch inhaftierter Elternteile zu bieten, die vermittelnde Liebe als Zeichen des Einsatzes, die Freude, die Kinder bei diesen Besuchen zu beobachten und die Förderung deren aller Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft seien nur dank des Einsatzes überzeugter Mitarbeiter machbar.
Der Direktor der staatlichen Kinderheime, René Schmit, bedankte sich für das Interesse an der Arbeit von „Treff-Punkt“. Die vermittelten Werte „bonté, beauté et clarté“ bieten den Kindern neue Einblicke in das innere Gefühlsleben ihrer Väter. Sie sind die verbindenden Grundlagen zwischen Familienangehörigen innerhalb und außerhalb von Gefängnismauern. Die Verantwortliche von „Treff-Punkt-Prison“, Marie-Jeanne Schmitt, bezeichnete diese Besuche als elementarstes Kinderrecht. Die Gefangenen, die Mitarbeiter der Gefängnisverwaltung und die Gefangenenwärter sind normale Sterbliche und erleben demnach auch manche freudigen Momente im Gefängnis. Die Veröffentlichung von „Lueures d’espoir“ erfolgte auf Wunsch der Textverfasser. Nicolas Welsch, Bürgermeister der Gemeinde Schüttringen, erinnerte sich seiner Eindrücke während einer Hochzeit hinter Gefängnismauern. Die Mitarbeiter von „Treff-Punkt“ dürften demnach viele emotionsgeladene Momente erleben.
Abschließend sprach Gilles Thomas, Direktor von „Espace Rencontre de Thionville“ über Erlebnisse, Freuden und Ängste betroffener Kinder auf Kontaktsuche und im Kontakt mit ihren Eltern. Während der Festsitzung las Sévérine Chandon Auszüge aus dem Buch vor und trug eine von Evandro aus dem Gefängnis zugesandte Tagesbotschaft vor.
„Lueurs d’espoir“ ist eine Veröffentlichung der „Frënn vun de staatleche Kannerheemer“ und kann bei den „Maison d’enfants de l’Etat“ unter der Telefonnummer 54 71 63-200 für zehn Euro bestellt werden. (pm)
Verlag: Luxemburger Wort Publikation: Luxemburger Wort
Ausgabe: Nr.233 Datum: Samstag, den 05. Oktober 2013
Seite: Nr.50
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