Incidences de l’augmentation de la TVA sur l’indexation des salaires

Monsieur le Président,

Par la présente, j’ai l’honneur de vous informer que conformément à l’article 80 du règlement de la Chambre des Députés, je souhaiterais poser une série de questions à Monsieur le Ministre des Finances et à Monsieur le Ministre de l’Economie au sujet de l’augmentation de la taxe sur la valeur ajoutée.

Lors de sa déclaration de politique générale sur l’état de la nation, Monsieur le Premier Ministre a annoncé que les différents taux de TVA seraient augmentés de 2% avec effet au 1er janvier 2015, à l’exception du taux super-réduit pour les biens de première nécessité qui serait maintenu à 3%.

Dans ce contexte, j’aimerais poser les questions suivantes à Monsieur le Ministre des Finances et à Monsieur le Ministre de l’Economie.

  • Messieurs les Ministres peuvent-il m’informer sur les conséquences  à court, moyen et long terme de cette augmentation de TVA sur l’évolution de l’inflation et par conséquent sur le système de l’indexation automatique  des salaires ?
  • Messieurs les Ministres disposent-ils de chiffres fiables pouvant mesurer les conséquences de l’augmentation de la TVA sur l’indexation automatique des salaires ?
  • Quels sont les effets secondaires de cette hausse de la TVA sur l’évolution des coûts salariaux nominaux via le canal de l’indexation automatique ?

Je vous prie d’agréer, Monsieur le Président, l’expression de ma très haute considération.

Marc Spautz

Député

Responsabilité des agents volontaires des services de secours

Monsieur le Président,

Par la présente, j’ai l’honneur de vous informer que, conformément à l’article 80 du règlement de la Chambre des Députés, je souhaiterais poser une question parlementaire à Monsieur le Ministre du Développement durable et des Infrastructures et à Monsieur le Ministre de l’Intérieur.

D’après les statistiques de la division d’incendie et de sauvetage de l’Administration des services de secours, les services d’incendie et de sauvetage communaux ont été sollicités au cours de l’année 2013, 896 fois afin d’enlever des traces d’huile sur la voie publique.

Au vu de ce qui précède, j’aimerais poser les questions suivantes aux ministres concernés :

  • Messieurs les Ministres, peuvent-ils me renseigner si ces opérations n’incombent pas plutôt à l’Administration des Ponts et Chaussées, respectivement aux administrations communales qu’aux volontaires des services de secours ?
  • Vu que la formation des agents volontaires des services de secours ne prévoit pas le nettoyage de la voie publique, et que seule l’Administration des Ponts et Chaussées peut libérer la voie publique après un nettoyage, je voudrais savoir qui sera le responsable si un accident survenait sur un tracé nettoyé par les services de secours.

Veuillez agréer, Monsieur le Président, l’expression de ma parfaite considération.

Marc Spautz

Député

 

Familienpolitik von A bis Z

Viele junge Menschen sind verunsichert, wenn sie zwischen ihren beruflichen Perspektiven und der Gründung einer Familie abwägen müssen.

Daher ist es äußerst wichtig, eine Politik zu gestalten, die größere Freiräume für Familien schafft. Daher ist es unerlässlich über die Bedürfnisse der Kinder und Eltern und über die Zukunft von „Familie“ in unserer Gesellschaft eine breite Diskussion zu führen.

Die meisten Frauen und Männer wollen Familie leben, ihr einen hohen Stellenwert und die notwendige Zeit einräumen. Sie wollen Rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglichen, der Gestaltung ihres Familienlebens und der Kindererziehung den Vorrang einzuräumen, ohne dass sie dadurch ihre berufliche Zukunft verbauen.

Unter diesem Gesichtspunkt kann sich Familienpolitik nicht auf die Frage beschränken, wie hoch das Kindergeld und sonstige familienpolitische Leistungen sind oder inwiefern es „technisch“ möglich ist, das Familienleben mit den Berufsanforderungen zu vereinbaren.

Moderne Gesellschafts- und Familienpolitik

Eltern haben ebenfalls das Recht auf Wahlfreiheit, d.h. ihre Kinder in eine Betreuungsstruktur zu geben oder dass einer der beiden Partner sich der Kinderbetreuung widmet.

Und nicht zuletzt sollte sich auch wieder verstärkt, um den Ausbau der betrieblichen Kinderbetreuung bemüht werden. Dieses Modell erlaubt es, den Eltern zu arbeiten und gleichzeitig in der Nähe ihrer Kinder zu sein.

Das Ziel darf nicht darin bestehen, das Familienleben arbeitsplatzgerecht zu machen, sondern, umgekehrt, die Arbeit familiengerecht zu organisieren. Arbeit und Beruf familiengerecht zu gestalten, bedeutet Freiräume zu schaffen, die das Familienleben braucht.

Der Kern einer wahrhaft modernen Gesellschafts- und Familienpolitik besteht darin, den Eltern die notwendige Zeit für ihre Kinder und die Ausübung der damit verbundenen Verantwortung zu geben. Eine moderne Gesellschafts- und Familienpolitik bemüht sich darum, die Erwartungen der Menschen, die Verantwortung für Kinder und Familie übernehmen, mit den Anforderungen der Arbeitswelt in Übereinstimmung zu bringen.

Erschwerend ist aber in diesem Zusammenhang, dass auch heute noch die Strukturen der Arbeitswelt in einem starken Maß auf Arbeitskräfte ausgerichtet sind, die keine familiären Verpflichtungen wahrnehmen müssen.

Neue Arbeitszeitkultur

Gefordert sind in diesem Zusammenhang die Sozialpartner und die Politik, die zusammen eine Charta über familiengerechte Arbeitszeiten ausarbeiten müssten, so wie dies in einer Reihe von EU-Staaten bereits der Fall ist. Es bedeutet konkret, die Arbeitszeit mit dem Rhythmus des Familienlebens zu harmonisieren und eine neue Arbeitszeitkultur zu entwerfen. Es gilt, das Instrument des Plan d’organisation du travail (POT) zu nutzen, welches das Gesetz längst vorsieht, wo sich aber die Sozialpartner bisher nicht auf eine Richtung einigen konnten. Eine andere Möglichkeit stellen Arbeitszeitkonten dar.

Des Weiteren müssten

  • familienfreundliche Schichtmodelle geschaffen werden;
  • der Wiedereinstieg nach einer Familienpause erleichtert werden
  • die Lebensarbeitszeit so organisiert werden, dass sie besser mit den unterschiedlichen Bedürfnissen in den verschiedenen Lebens- und Familienphasen übereinstimmt.

Manche Betriebe haben verstanden, dass es Personal gibt, denen es nicht ausschließlich um die Entlohnung geht, sondern auch um Freiraum zur Gestaltung des Familienlebens. Was wir brauchen, ist ein neues und gestärktes Familienbewusstsein in der Gesellschaft und in den Betrieben.

Doch gleichzeitig müssen wir uns bewusst sein, dass das beste Arbeitszeitmodell zum Scheitern verurteilt ist, wenn die berufliche Karriere gebremst wird und Frau/Mann sich auf einem Abstellgleis wiederfinden. Deshalb muss bei den Überlegungen zu einer familienfreundlicheren Arbeitszeitorganisation ebenfalls intensiv über individuelle Aufstiegschancen diskutiert werden.

Wahlfreiheit

Es wird schließlich wichtig sein, die Wahlfreiheit der Familien zu gewährleisten. In diesem Sinn wurde in den 80er Jahren die Erziehungszulage geschaffen. Bei der Einführung des Elternurlaubs 1999 wurde bereits über die Abschaffung der Erziehungszulage diskutiert. Auch in den Reihen der Gambia-Koalition gibt es jetzt wieder Politiker, die sie abschaffen wollen. Die Erziehungszulage muss deshalb auf ein Neues verteidigt werden. Es ist nicht an der Politik und dem Staat darüber zu entscheiden, wie eine Familie ihr Leben gestalten will.

Familienpolitik muss es den Menschen erlauben, so zu leben, wie sie leben wollen. Es genügt daher auch nicht, so wie es die aktuelle Regierung macht, Änderungen bei den Familienzulagen anzukündigen und eine Gratis-Kinderbetreuung in den Raum zu stellen, ohne aber konkret zu sagen, wie die Änderungen aussehen, bzw. wie die Kinderbetreuung finanziert werden soll.

Besonders aber muss berücksichtigt werden, dass Familienpolitik auch über die Wohnungsbau- und die Steuerpolitik gestaltet wird.

Familienpolitisches Gesamtkonzept

Jede Neugestaltung bei den Familienzulagen muss sich somit in ein politisches Gesamtkonzept einfügen.

In einem neuen System, das nicht von oben herab dekretiert, sondern nur im Dialog erstellt werden kann, könnte beispielsweise das Kindergeld für das erste Kind erhöht, der gleiche Betrag für das zweite vorgesehen sein und eine Steigerung beim dritten Kind erfolgen.

Die „Prime de Rentrée scolaire“ könnte in Sachleistungen für Schulmaterial umgewandelt werden. Die Ausstattung mit Schreibmaterial, Farben und Heften in der Grundschule könnte von der öffentlichen Hand übernommen werden, während in den Sekundarschulen die Schulbücher bis zu einer bestimmten Höhe übernommen würden.

Es wäre ebenfalls sinnvoll, mit Blick auf die Finanzierung der familienpolitischen Aufgaben, ein Modell anzudenken, das ähnlich wäre wie die Pflegeversicherung und das darin bestehen würde, eine prozentual geringfügige Abgabe (unter einem Prozent) auf allen Einkommensarten zu erheben. Das macht umso mehr Sinn als die Kinder von heute die Beitragszahler von morgen sind und mit ihren Sozialbeiträgen zur Altersversorgung beitragen.

In Punkto Arbeitszeitorganisation ist es wiederrum der Vorschlag, einen Familientisch zusammenzurufen, wo Sozialpartner, Jugend- und Familienverbände sowie der Staat gemeinsam tragfähige Modelle ausarbeiten.

Familien brauchen Freiraum. Es ist die Aufgabe der Politik, diese Freiräume zu schaffen. Nicht durch Stückwerk in den einzelnen Ressorts, sondern durch einen entschlossenen ressortübergreifenden Ansatz, der von A wie Arbeitszeitgestaltung bis W wie Wohnungsbaupolitik reicht und alle Initiativen weitsichtig verzahnt.

Marc Spautz
Abgeordneter und Parteipräsident

Marc Spautz sprach auf der Generalversammlung der Action familiale et populaire (AFP) am 16. Juni 2014 zur Familienpolitik. Auf www.marc-spautz.lu findet sich der vollständige Text seiner Grundsatzrede zur Familienpolitik.

Demokratieverständnis

Der EVP-Kongress vum 7. März 2014 hat Jean-Claude Juncker als Spitzenkandidaten für das Amt des künftigen Kommissionspräsidenten festgehalten. In einer Kampfabstimmung hatte sich Jean-Claude Juncker gegen Michel Barnier durchgesetzt, der unmittelbar nach der Wahl alle EVP-Delegierten, und somit auch die Delegierten der ungarischen Fidesz, dazu aufgerufen hatte, sich geschlossen hinter die Kandidatur von Jean-Claude Juncker zu stellen.

Sämtliche in Dublin anwesenden EVP-Regierungschefs haben sich diesem Aufruf angeschlossen.

Die Ablehnung von Viktor Orban, des ungarischen Ministerpräsidenten ist auf die Kritik von Jean-Claude Juncker am ungarischen Mediengesetz zurückzuführen ebenso wie auf Stellungnahmen von Viviane Reding, die in ihrer Eigenschaft als Kommissarin für Justiz und Grundrechte den ungarischen Staat auf geltende europäische Verpflichtungen hinwies. Es ist somit in erster Linie ungarisches innenpolitisches Geplänkel. Es geht um ein grundsätzlich unterschiedliches Verständnis von Grundrechten und Demokratie und nicht um europäische Kompetenzfragen.

Ich gehe nach wie vor davon aus, dass auf dem Europäischen Rat am 26 und 27 Juni die richtigen Weichen für Jean-Claude Juncker als Kommissionspräsident gestellt werden.

Réduction du nombre de représentants luxembourgeois au sein du Conseil économique et social et au Comité des régions de l’Union européenne

Monsieur le Président,

Par la présente, j’ai l’honneur de vous informer que conformément à l’article 81 du Règlement de la Chambre des Députés, je souhaiterais poser une question urgente à Monsieur le Premier Ministre, Ministre d’État.

Suite à l’adhésion de la Croatie à l’Union européenne et pour des raisons de conformité avec le traité de Lisbonne, la Commission européenne souhaite réduire d’une unité le nombre de représentants au Conseil économique et social ainsi qu’au Comité des régions de l’Union européenne des petits États membres, à savoir le Luxembourg, la Chypre et l’Estonie.

Selon le journal « Le Quotidien » de ce jour, si le Luxembourg ne se retrouvait plus qu’à 5 représentants au lieu des 6 actuels, ceci serait également contraire au traité de Lisbonne qui prévoit un nombre minimal de 6 représentants par pays. La décision finale, devant être prise à l’unanimité, revient toutefois au Conseil européen et par conséquent aux chefs de gouvernement ou d’État de l’ensemble des pays membres de l’Union européenne.

C’est à ce sujet que j’aimerais poser les questions suivantes à Monsieur le Premier Ministre, Ministre d’État :

1)    Quelle est la position de Monsieur le Ministre au sujet de la réduction du nombre de représentants luxembourgeois au sein du Conseil économique et social et au Comité des régions de l’Union européenne ?

2)    Monsieur le Ministre compte-t-il s’opposer à cette diminution lors de la prise de décision finale au sein du Conseil européen ?

Je vous prie d’agréer, Monsieur le Président, l’expression de ma parfaite considération.

Marc Spautz
Député

Allerdéifste Niveau

Wat am Ablack ofleeft, vum David Cameron orchestréiert a vun der englescher Boulevardpress gestreet, ass allerdéifste Niveau.

Mais och d’Verbreede vu Rumeuren ännert näischt drun: Als Spëtzekandidat vun der EVP, der stäerkster Fraktioun am Europaparlament, gedroe vun enger grousser parteiiwwergräifender Majoritéit am Europaparlament a besonnesch och mam europäesche Wielerwëllen am Réck ass de Jean-Claude Juncker de nächste EU-Kommissiounspresident. Alles aneschters wär e Vertrauensbroch vis-ä-vis vun den europäesche Wieler.

Och wann den Här Cameron, de null Objektivitéit huet, géint de Jean-Claude Juncker facht, de Jean-Claude Juncker huet d’Vertraue vun den Europäer.

Wat den englesche Premier mécht, ass engem grousse Land wei England onwierdeg a schued seng Glafwierdegkeet an Europa.

 

Klar und eindeutig

Unser Dank richtet sich an die Wählerinnen und Wähler. Die CSV hat die Europawahlen klar und eindeutig gewonnen. Mit 37,65 Prozent hat die CSV ihr bestes Ergebnis erzielt seit 1979 die ersten Wahlen zum Europaparlament stattfanden.

Der eindrucksvolle Vertrauensbeweis ist ein weiterer Motivationsschub für einen noch größeren Einsatz der CSV im Dienst der gemeinsamen Sache. Vor allem auch die CSV-Europaparlamentarier werden sich, gestärkt durch das hervorragende Wahlresultat, mit aller Kraft dafür einsetzen, die Anliegen unseres Landes im Europaparlament offensiv zu vertreten.

Einen klaren und eindeutigen Wählerauftrag hat auch Jean-Claude Juncker erhalten, der Spitzenkandidat der EVP für den Posten des künftigen EU-Kommissionspräsidenten. Die Europäische Volkspartei stellt die stärkste Fraktion im Europaparlament und, so wie vor den Europawahlen ausgemacht, ist der Spitzenkandidat der größten Fraktion als Kommissionspräsident vorgesehen.

Die europäischen Staats- und Regierungschefs tun gut daran, sich an das zu halten, was vor den Wahlen abgemacht wurde und dem Willen der europäischen Wähler entspricht. Die Europäer haben überhaupt kein Verständnis für das Geplänkelzwischen dem Europäischen Rat und dem Europaparlament. Jede andere Entscheidung, als Jean-Claude Juncker für das Amt des Kommissionspräsidenten zu berücksichtigen, wäre eine Ohrfeige für alle europäischen Wählerinnen und Wähler. Es wäre ein gewaltiger Vertrauensverlust, den Europa sich nicht leisten kann.

Unverständlich und seinem hohen Amt als britischer Premier nicht gerecht werdend, ist das Auftreten von David Cameron. Er agiert mit regelrechten Erpressermethoden. Will er mit seinem Gehabe davon ablenken, dass seine Partei bei den Kommunalwahlen, die gleichzeitig mit den Europawahlen abgehalten wurden, eine herbe Schlappe erlitten hat? Will er rund ein Jahr vor den britischen Parlamentswahlen nun mit antieuropäischer Polemik punkten?

Europa als Sündenbock? Wenn ja, spielt er schlicht und einfach in einer politischen Liga mit, die eines britischen Premiers unwürdig ist. Ist es vielleicht ein Ablenkungsmanöver vor dem Hintergrund des schottischen Unabhängigkeitsreferendums?

Sowieso ist in Großbritannien ein Referendum über die EU vorgesehen. Umso unverständlicher das Benehmen von David Cameron.

Marc Spautz
Abgeordneter und CSV-Präsident

Einzig und allein das Wohl des Kindes zählt

Voraussichtlich wird die Chamber nach den Pfingstferien die Reform des Ehegesetzes zur Abstimmung bringen. Die wesentlichen Grundzüge dieser Reform wurden in der vorherigen Legislaturperiode ausgearbeitet.

Neben einer Reihe von anderen wichtigen Punkten wird durch die Reform die Institution der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet. Es ist ein bedeutender Schritt hin zur Gleichstellung der Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.

Die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare hat als Folge, dass sie die Möglichkeit zur Adoption haben. Es sind zwei Punkte auf die in diesem Zusammenhang hingewiesen werden muss.

Der erste Punkt ist, dass Adoptionen künftig schwieriger werden, unabhängig davon ob es sich um heterosexuelle oder um gleichgeschlechtliche Paare handelt. Nur ein verschwindend geringer Prozentsatz von Adoptionen ist sozusagen eine rein nationale Angelegenheit, d.h. dass die Kinder, die adoptiert werden, bereits in Luxemburg leben und die Adoptionsprozedur exklusiv auf nationalem Recht beruht und nur “luxemburgische” Akteure involviert sind.

In der Regel stammen die Kinder aus Ländern, die oft gleichgeschlechtliche Partnerschaften ablehnen und nicht bereit sind, respektiv äusserst zurückhaltend sind, in Adoptionsfragen mit Staaten zusammenzuarbeiten, in denen es gleichgeschlechtlichen Paaren möglich ist, zu adoptieren.

Adoptionen werden künftig für alle Paare schwieriger als sie es bereits sind. Das ist eine Tatsache, die jedem klar sein muss.

Der zweite Punkt, der vom Gesetzgeber unmissverständlich klar gestellt werden muss, ist dass die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht gleichbedeutend mit einem Rechtsanspruch auf Kinder ist. Das Recht auf ein Kind gibt es auch nach der Reform des Ehegesetzes für niemanden, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung.

Das Wohl des Kindes hat absoluten Vorrang vor den Rechten von Erwachsenen hinsichtlich ihrer privaten Lebensgestaltung. Kinder sind das schwächste Glied in unserer Gesellschaft. Sie brauchen die besondere Aufmerksamkeit und den besonderen Schutz des Staates. Kinder dürfen auf keinem Fall zum Spielball in einem Parteienwettbewerb werden, wo es darum geht, möglichst nahe am vermeintlichen Zeitgeist zu sein.

Das Wohl des Kindes bedeutet, mitzubedenken, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften auch in unserer Gesellschaft noch immer zum Teil auf Skepsis und Ablehnung stossen. Wir müssen uns mit aller Entschiedenheit dafür einsetzen, damit solche Vorurteile endlich aus unserer Gesellschaft verschwinden. Aber gleichzeitig können wir nicht verleugnen, dass es diese Vorurteile zum jetzigen Zeitpunkt noch immer gibt. Auch wenn es eine störende Wahrheit ist: Das Risiko, dass Kinder von gleichgeschlechtlichen Paaren ausgegrenzt, stigmatisiert und gemobbt werden, muss bei der Frage der Adoption mitbedacht werden. Was Erwachsene vielleicht achselzuckend wegstecken, kann Kinder von Grund auf verletzen.

Nach Inkrafttreten der Reform des Ehegesetzes werden wir mit grösster Sorgsamkeit und Umsicht vorgehen müssen. Im Mittelpunkt muss einzig und allein das Wohl des Kindes stehen.

Marc Spautz