Völlig losgelöst von der Basis

Jeremy Rifkin, der Starökonom aus den Vereinigten Staaten wird eine Analysearbeit erstellen, die Luxemburg wirtschaftlich revolutionieren soll. So stellt es jedenfalls der sozialistische Vizepremier Etienne Schneider dar, der den bekannten Mann aus den USA ins luxemburgische Boot holte.

Nun ist nichts gegen Studien einzuwenden, sogar dann nicht, wenn sie, wie im Fall Rifkin eine halbe Million Euro kosten. Aber Regierungen sind nicht zum Studieren da. Sie müssen handeln und brauchen einen Gesamtplan, ein Konzept. Und das ist der Punkt: Ein zusammenhängendes politisches Konzept ist auch zwei Jahre nach Amtsantritt nicht zu erkennen. Unzähligen Studien, Analysen und Ankündigungen stehen an konkreten Taten recht wenig gegenüber.

Nun wird also auch das ganze Wirtschaftsmodell strategisch auf den Prüfstein genommen. Interessant ist der Zeitpunkt. Gerade jetzt, wo Teile der Arbeiterpartei das Abgleiten in liberale, wirtschaftshörige Gefilde befürchten, startet Minister Schneider eine strategische Offensive im Bereich der Ökonomie. Das ist wohl auch eine Botschaft in die eigenen Reihen hinein. Bei der Vorstellung Rifkins sprach der Wirtschaftsminister viel über Kommunikation, Mobilität, Umwelt und Technologie. Von sozialem Ausgleich, Arbeitnehmerrechten oder Mitsprache war kaum etwas zu hören. Das gilt auch für klare Aussagen beispielsweise über die Förderung des Mittelstandes als Rückgrat der nationalen Wirtschaft.

Wie visionär Experte Rifkin auf Luxemburg bezogen sein wird, das steht noch in den Sternen. Kein Zweifel besteht allerdings daran, dass der Wirtschaftsminister und erster Sozialist in der Regierung stramm auf wirtschaftsliberalen Kurs ist und sich damit immer weiter von seiner linken Basis entfernt. Letztere rüstet auf und hat für die anstehende Steuerreform bereits eigene Vorschläge angekündigt. Da bahnt sich was an.

Marc Spautz
Parteipräsident

De Fraktiounschef mécht ee positive Bilan vun de leschten 12 Méint

Wéi et Traditioun ass huet de Fraktiounschef vun der CSV kuerz virun der Summervakanz d’Press invitéiert fir de Bilan vun de leschten 12 Méint ze maachen. Et ass vill geschafft ginn an d’CSV huet, entgéint deem wat d’Majoritéit behaapt, ganz vill eege Proposen, Ideeën, Alternativen op den Dësch geluecht.
Hei kënn der eng Zesummefaassung vun der Pressekonferenz lauschteren.

 

Die Alternative

Noch eine letzte Parlamentswoche, dann geht die nationale Politik in die Sommerpause. Da drängt sich natürlich ein Rückblick auf die zurückliegenden Monate auf. Es waren Monate, in denen die CSV konsequent auf konstruktiv-kritische Oppositionsarbeit setzte. Wir haben das getan, was wir angekündigt haben. Dabei sind wir, wie etwa im Dossier Griechenland, durchaus dazu bereit, die Regierung zu unterstützen. Wenn sie fürs Land das Richtige tut.

Konstruktiv bedeutet für uns, konkrete Vorschläge und Alternativen zur Regierungspolitik vorzulegen. Das haben wir, um nur diese Bereiche zu nennen, in der Familienpolitik und in Sachen Wohnungsbau gemacht. Das haben wir auch getan, als kürzlich der gesetzliche Rahmen für den Sozialdialog in den Betrieben auf einen falschen, weil parteiischen Weg gebracht wurde.

Ja, die CSV ist die Volkspartei der konkreten Alternativen und ein inhaltlicher und ideologischer Gegenpol zu Blau-Rot-Grün. Ein gutes Beispiel ist und bleibt die Familienpolitik. Hier unterscheidet sich unser Weg von dem der Dreierkoalition, die sich direkt dort einmischt, wo Familien für sich selbst entscheiden sollen, wie und ob sie Familie und Beruf unter einen Hut bringen wollen. Eben diese staatliche Einmischung wollen wir nicht. Spalten statt auf das Gemeinsame setzen und den Zusammenhalt fördern, das war auch der Ansatz der Regierung beim Referendum. Mit dem bekannten Resultat! Auch hier hat sich die CSV klar positioniert und in der Kampagne mit Argumenten überzeugt. Wir haben dabei echte Vorschläge für mehr Integration und Kohäsion im Land gemacht.

Man soll politische Umfragen nicht überbewerten. Und doch: Solche Erhebungen sagen etwas aus über die Stimmung im Land. Das nehmen wir ohne Übermut zur Kenntnis. Als Partei sind die rezenten Resultate der Meinungsforscher vor allem eins: Ein Ansporn, weiter auf Alternativen und Inhalte zu setzen. Das werden wir tun!

Marc Spautz
CSV-Parteipräsident und Abgeordneter

Ja zum Sozialdialog, Nein zur Gesetzesvorlage

In einer Zeit tiefgreifender Veränderungen in der Arbeitswelt muss der Sozialdialog innerhalb der Betriebe gestärkt werden.

Der nun von der Abgeordnetenkammer verabschiedeten Gesetzesvorlage können wir, trotz einiger guter Ansätze (verbesserter Schutz der Personalvertreter gegen Entlassungen, Einführung einer Mediationsstelle), nur wenig Positives abgewinnen.

Es sei zum einen zu erwähnen, dass die Abschaffung der „Comités mixtes d’entreprises” nie seitens der Sozialpartner gefordert wurde. Trotzdem werden sie jetzt abgeschafft und ihre sehr wichtigen Kompetenzen in das Präsidium der Personaldelegationen verlagert.

Auf unsere totale Ablehnung stößt zum anderen auch der Vorschlag der Regierung bei mittelgroßen Unternehmen Personalvertreter von Minderheitslisten außen vor zu lassen. Dies wäre in etwa vergleichbar mit einem Gemeinderat, in dem die Opposition überhaupt keinen politischen Urlaub erhielte. Eine solche Regelung ist nicht nur fundamental undemokratisch, sondern verstößt zudem gegen das Prinzip des gewerkschaftlichen Pluralismus.

Aus diesen und anderen Gründen kann die CSV diese Gesetzesvorlage nicht mittragen. Wir als CSV werden zudem das Gefühl nicht los, dass eben diese Bestimmung eine nachträgliches Geschenk dieser Regierung an den OGBL ist, nachdem dieser während des Wahlkampfes 2013 zum Boykott der CSV aufgerufen hatte.

Marc Spautz
Parteipräsident und Abgeordneter

CSV-Aarbechtsbesuch zu Berlin

De Parteipresident Marc Spautz a Fraktiounspresident Claude Wiseler op Aarbechtsbesuch bei der CDU an CSU zu Berlin. Nieft Gespréicher mat Politiker vun CDU an CSU, ënner anerem Volker Kauder, Alexander Dobrindt, Peter Altmaier a Peter Tauber, hunn de Marc Spautz an de Claude Wiseler d’Bundeskanzlerin an d’CDU-Bundesvorsitzende Angela Merkel getraff. Bei dem Treffen war och d’CDU Vize-Bundesvorsitzende Julia Klöckner dobäi, déi och de Virsëtz vun der CDU Rheinland-Pfalz assuréiert.

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Die Regierung und das Referendum: Von der Leichtigkeit des politischen Seins

Dreimal ein klares Nein. Die CSV gehört zu den Gewinnern des konsultativen Referendums vom 7. Juni 2015, oder wie sehen Sie das?

Marc Spautz: Es geht hier nicht darum, ob wir zu den Gewinnern oder Verlierern zählen. Die Wähler haben eine klare Sprache gesprochen. Sie haben mit überdeutlicher Mehrheit die Vorschläge der Koalitionsparteien abgelehnt. Es war keine Abstimmung für oder gegen die CSV. Es ging um drei Fragen, zu denen wir uns als Partei klar positioniert haben. In der Kampagne haben wir auf Information und Argumente gesetzt. Das war verantwortlich. Dazu stehen wir.

Claude Wiseler: Wir haben uns klar positioniert und einen anderen Weg aufgezeichnet. In allen drei Fragen. Vor allem aber beim Ausländerwahlrecht, wo für uns die Reform der Nationalitätengesetzgebung der richtige Ansatzpunkt ist. In eben diesem Zusammenhang haben wir einen konkreten Gesetzvorschlag eingebracht. Wir stehen nach wie vor zu diesem Reformprojekt.

Nach dem Referendum müssen nun politische Schlussfolgerungen gezogen werden. Was muss die Regierung tun? Was der Regierungschef? Fordert die CSV den Rücktritt?

MS: Wir sind uns auch in dieser Frage konsequent und fordern gar nichts. Das haben wir vor den Wahlen gesagt. Daran halten wir uns. Die Regierungsparteien und der Premier müssen mit diesem Votum umgehen. Sie müssen die richtigen Schlussfolgerungen ziehen. Wir wüssten als Partei und als verantwortliche Politiker jedenfalls, was wir zu tun hätten. Es gibt übrigens in der politischen Geschichte Beispiele genug, die zeigen, was man nach einer solchen Niederlage tun sollte.

CW: Wäre ich Premierminister, hätte ich am Montag morgen den Schritt unternommen, der sich nach einer solch deutlichen Botschaft der Wähler aufdrängt. Diese Regierung hat unserer Meinung nach einfach nicht mehr den nötigen Rückhalt, um wichtige Reformen für das Land anzugehen. Blau-Rot-Grün steht vor einem Scherbenhaufen. Die Koalition sieht das offenbar anders und setzt auf „weiter so“.

Und was bedeutet denn der erwähnte „Scherbenhaufen“ konkret“ ?

MS: Dass das Land gespalten ist. Im Laufe der Kampagne zum Referendum wurden tiefe Gräben aufgeworfen und Debatten provoziert, die Luxemburg wirklich nicht gut tun. Wir waren gegen das Referendum und haben vor negativen Auswirkungen gewarnt. Die Regierung wollte nichts von diesen Risiken wissen und hat alles daran gesetzt, ein Referendum gegen die CSV zu organisieren.

CW: Premier Bettel hat bei seiner Werbetour für das Ja immer wieder betont, er wolle dem Volk einen Spiegel vorhalten und wissen, was es denkt. In den Spiegel muss sich jetzt die Regierung schauen. Die Art und Weise, wie diese Regierung vorgegangen ist, zeigt wie wenig Gespür sie für die Gefühle und Anliegen der Bevölkerung hat.

Nun muss es nach dem Referendum weitergehen, auch was die Bemühungen für mehr Integration angeht.

MS: Die CSV ist und bleibt eine Partei die für Integration, Partizipation und soziale Kohäsion steht. Wir teilen die Gesellschaft nicht in Klassen ein und wehren uns gegen ein Land, in dem nur die Eliten zählen und bestimmen, wo es hingehen soll. Wir haben ein ganzheitliches Bild der Gesellschaft und gestalten unsere Politik so, dass jeder einzelne zählt.

CW: Wir werden in der Nationalitätenfrage weiter für unsere Vorschläge eintreten und hoffen, dass sich eine breite Mehrheit für Anpassungen der Nationalitätengesetzgebung finden wird.

Wir werden auch aktiv für neue Wege der politischen Bildung und eine stärkere Einbindung der Jugendlichen in die politische Entscheidungsfindung eintreten. Wir haben unseren Weg in der Referendumskampagne beschrieben. Wir gehen diesen Weg weiter.

Am Dienstag wurde im Parlament über das Referendum debattiert. Was behalten Sie von diesen Diskussion zurück?

MS: Eine Regierung die Fehler eingesteht aber keine Konsequenzen zieht. Geradezu ein Beispiel an schlechtem Stil ist der Fraktionschef der DP. Wer in einer öffentlichen Kammersitzung einen Vergleich zwischen dem Referendum vom Sonntag und einer Urabstimmung über Freibier zieht, beweist wie losgelöst er vom Wahlvolk ist.

CW: Ich bin wirklich enttäuscht über die Reaktion der Regierung. Ein einfaches „zurück zur Tagesordnung“ können wir nicht akzeptieren. Das werden auch die Wähler nicht akzeptieren. Ich hätte mir eine staatsmännische Reaktion gewünscht. Aber es wundert mich eigentlich nicht, wie die Koalitionsparteien reagiert haben. Es hat sich auch nach dem Referendum nicht viel an der Haltung von Blau-Rot-Grün geändert. Leider, muss ich sagen. Es bleibt bei der Leichtigkeit des politischen Seins.

Amateurhaft

Die CSV setzt in der Referendumskampagne, die jetzt in ihre Schlussphase kommt, eindeutig auf die Kraft der Argumente. Bei jeder der drei Fragen hat die CSV eine Position bezogen, die rational begründet ist. Die CSV ist eindeutig für die verstärkte politische Teilhabe unserer nicht-luxemburgischen Mitbürger. Sie will, dass die Partizipation der Jugendlichen am politischen Leben besser gefördert und unterstützt wird. Die CSV tritt für die politische Erneuerung ein, ohne dass dem Wählerwillen Fesseln angelegt werden.

Daher sagt die CSV deutlich ja zur politischen Erneuerung aber sie lehnt das Zeitlimit von zehn Jahren für Ministermandate ab. Politische Erneuerung kann nicht dekretiert werden. Es ist die Freiheit der Wählerinnen und Wähler, während Wahlen uneingeschränkt ihre Präferenz für diese oder jene Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen.

Vor allem schwächt der Vorschlag eines Zeitlimits unser Land auf internationalem und europäischem Parkett. So wie wir eine jüngere politische Generation brauchen, die sich mit neuen Initiativen hervortut, brauchen wir erfahrene Politiker, die sich in den internationalen Institutionen auskennen und deren Stimme durch langjährigen Einsatz Gewicht hat.

Daher bekennt sich die CSV zu einer größeren und umfassenderen politischen Partizipation der Jugendlichen. Doch Wahlrecht und Volljährigkeit gehören zusammen. Werden bestimmte Rechte von der Volljährigkeit abgekoppelt, besteht das Risiko, dass auch Pflichten von der Volljährigkeit gelöst werden.

Besonders auch setzt die politische Partizipation der Jugendlichen eine umfassende politische Information und Bildung voraus. Und hier herrscht Aufholbedarf. Um nicht nur eine Minderheit für die politische Sache zu begeistern, muss auf der Grundlage eines Gesamtkonzeptes die politische Bildung in den Schulen flächendeckend gefördert werden. Die CSV will, dass Kinder und Jugendliche eine Stimme bekommen, die gehört wird. In diesem Sinne tritt sie dafür ein, dass das Jugendparlament größere Befugnisse erhält und in den Gemeinden Kindergemeinderäte und Jugendkommissionen geschaffen, unterstützt und in die Entscheidungen mit eingebunden werden.

Daher spricht sich die CSV für mehr Mitsprache der nicht-luxemburgischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus. Dieses zentrale Ziel in unserer multikulturellen Gesellschaft ist deutlich besser zu erreichen über die Reform des Nationalitätengesetzes als über ein fakultatives Wahlrecht, das die Wähler in Bürger erster und zweiter Klasse einteilt. Die CSV will die reale Stärkung der politischen Partizipation über die Reform des Nationalitätengesetzes. Ein wichtiger Aspekt dieser Reform, die von der CSV im Rahmen eines Gesetzesvorschlags unterbreitet wurde, ist die Einführung des Geburtortsprinzips. Die Kinder von ausländischen Eltern erhalten mit 18 Jahren automatisch die luxemburgische Staatsangehörigkeit, wenn sie während mindestens fünf Jahren seit dem Alter von zwölf Jahren ihren ständigen Wohnsitz in Luxemburg hatten.

Weitere Aspekte des CSV-Vorschlags sind die Reduzierung der Dauer des obligatorischen Wohnsitzes von sieben auf fünf Jahre sowie die Abschaffung der Wohnsitzklausel für Eheleute, die mit einem Luxemburger oder einer Luxemburgerin verheiratet sind. Darüber hinaus setzt sich die CSV dafür ein, dass die sprachliche Integration noch weitergefördert wird.

Die CSV macht in der Referendumskampagne, ruhig und sachlich, ihre Standpunkte deutlich. Sie konzentriert sich auf die tatsächlich gestellten Fragen. Die CSV erfüllt ihre Aufgabe weit besser als die Regierung und die Mehrheitsparteien, die das Referendum unterschätzt und amateurhaft vorbereitet haben.

Marc Spautz
Abgeordneter und Parteipräsident

Weg der offenen Fragen

Auf dem richtigen Weg sei die Regierung. Das war die Kernbotschaft der Bettel-Erklärung. Dabei ist von wenigen Ausnahmen abgesehen überhaupt nicht erkennbar, wo sich Blau-Rot-Grün politisch hinbewegen möchte.

Der Regierungschef umschiffte sämtliche inhaltlich schwierige Fragen und wirkte über weite Strecken wie ein fahrender Händler, der nichts anderes tut, als seine Ware anzupreisen. Doch was ist die Ware? Was sind die genauen Pläne? Und welche Zahlen liegen den vage angedeuteten Reformen zu Grunde? Wir haben wenig erfahren!

Dabei sind besonders im sozialpolitischen Bereich klare politische Ansagen überfällig. Vor allem weil es hier um viele Menschen geht, die riskieren immer stärker ausgegrenzt zu werden. Was will die Regierung etwa beim RMG tun? Oder welche konkreten Maßnahmen sind vorgesehen, um das Abrutschen von Alleinerziehenden in die relative Armut zu verhindern? Der Premier sagte nichts. Wie übrigens auch zum Thema Arbeitszeitorganisation oder den drohenden Engpässen bei der Pflegeversicherung.

Viel Zeit widmete der Regierungschef dem Thema Referendum. Es war eine Art vorgezogener Startschuss für die eigentliche Kampagne, die am Montag anläuft. Damit ist eins klar, die Koalition kann es nicht erwarten, über ihre Fragen zu kommunizieren. Meinungsumfragen belegen, dass die Bürger auch eine Meinung haben und diese zum Ausdruck bringen wollen. Am 7. Juni. Bis dahin nutzt die CSV die Zeit, Fragen der Bürger zu beantworten.

Deren stellen sich nach der Lage der Nation immer mehr.

Marc Spautz
CSV-Präsident

Weiterführende Artikel:

Zum 1. Mai und 7. Juni

Gestern war der 1. Mai. Der Tag der Arbeit. Ein Tag, der nicht mehr mit dem Kampftag von einst zu vergleichen ist, dessen Hintergründe aber leider oft in Vergessenheit geraten. Auch in der Politik. Dabei ist der Einsatz für sozialen Ausgleich, für gerechten Lohn und faire Arbeitsbedingungen aktueller denn je. Das trifft übrigens auch für Luxemburg zu, wo es vor allem auch politisch darum gehen muss, für die Absicherung von Arbeitsplätzen und die soziale Sache einzutreten.

Der Einsatz für soziale Gerechtigkeit ist und bleibt für die CSV eine der ersten politischen Prioritäten. Das hat etwas mit unseren Grundsätzen zu tun. Diese verpflichten. Dessen sind wir uns bewusst und gerade deshalb ist der 1. Mai, der Tag der Arbeit, auch für uns ein wichtiger Tag.

Der 1. Mai 2015 hat dann auch eine ganz besondere Dimension. In etwas mehr als einem Monat werden die Luxemburger per Referendum unter anderem über die Partizipation der ausländischen Mitbürger befinden. Die CSV sagt Nein zum Ausländerwahlrecht und schlägt einen anderen Weg vor. Den über die Nationalität. Dieser soll zu einer vollständigen und ganzheitlichen Integration führen. Zu einer gelebten Integration ohne Einschränkung.

Dabei sollte man eins nicht vergessen: Mehr Integration ist vor allem eine soziale Herausforderung. Integration hat vor allem etwas mit Chancengleichheit zu tun, mit Perspektiven auf einen sicheren Arbeitsplatz, mit einem gerechten Umfeld. Eine effiziente Sozialpolitik ist der richtige Ansatz für mehr Integration. Letztere kann nicht auf eine Referendumsfrage über das Ausländerwahlrecht beschränkt werden. Wirklich nicht.

Es sind die 1.-Mai-Themen, die Integration fördern. Deshalb nehmen wir uns als CSV dieser Themen an. Und das nicht nur am 1. Mai oder am 7. Juni.

Marc Spautz
CSV-Präsident

Weider Artikelen am CSV-Profil vun dëser Woch: