Eidel Tiräng?

Der Lack ist ab bei der Regierung. Von den hohen Ansprüchen mit denen Rot, Blau und Grün angetreten waren, ist nicht mehr viel übrig.

Eigene Akzente zu setzen, ist der Regierung in den vergangenen Monaten kaum gelungen. Oft ist es der Abschluss von Vorarbeiten gewesen, die unter der vorherigen Regierung geleistet wurden. Daher hat die CSV im Parlament auch nicht von ungefähr den meisten Projekten, die noch ihre Handschrift trugen, die Zustimmung erteilt. Von 74 Gesetzprojekten, die in den vergangenen Monaten zur Abstimmung kamen, waren 47 von der Vorgängerregierung eingebracht worden.

Das Gerede von leeren Schubläden, die Rot, Blau und Grün scheinbar bei ihrem Antritt vorfanden, kann daher nur Kopfschütteln ernten. Wenn die Dreierkoalition in diesem und jenem Politikbereich eine andere politische Richtung einschlagen will, soll sie dies offen und ehrlich sagen, anstatt zu behaupten, dass keine Projekte vorhanden waren.

Die Mär von den leeren Schubläden dient aber wohl auch als Ablenkung davon, dass in puncto Finanzpolitik, die Regierung das Gegenteil von dem macht, was sie versprochen hat und was in den Wahlprogrammen der Gambia-Parteien stand.

Angekündigt war, bei der Haushaltskonsolidierung auf der Ausgabenseite anzusetzen, sprich zuerst resolut den Sparstift anzusetzen, ehe in die Taschen der Bürger gegriffen wird. Die Realität ist eine andere: Nach der bereits feststehenden Mehrwertsteuererhöhung, der Erhöhung des Mehrwertsteuersatzes im Bau und bei alkoholischen Getränken folgte nun das Eingeständnis einer weiteren Abgabe in Höhe von 0,5 Prozent im Betreuungsbereich.

Die Regierung spricht viel von Sparen, doch was an die Öffentlichkeit kommt, ist eine wachsende Steuern- und Abgabenlast.

Gestern begann der Kollektivurlaub im Bau und somit wird es ruhiger in Luxemburg bis zur Eröffnung der „Schueberfouer“. Für die einen ist es ein wohlverdienter Urlaub, andere müssen sich auf neue Herausforderungen vorbereiten.

Wichtig bei der Rentrée ist, dass, politisch gesehen, dann die Gesamtvorstellung der Regierung betreffend die Haushaltspolitik vorliegt und alle Bürgerinnen und Bürger wissen, was auf sie zukommt. Wir sind sehr gespannt auf das erste Budget der neuen Generation.

„Bis dohinner, schéi Vakanz!“

Marc Spautz
Abgeordneter und Parteipräsident

Teamplayer

Die CSV ist auf Kurs. Nach den Europawahlen, die klar und deutlich mit 37,65 Prozent der Wählerstimmen
gewonnen wurden, konzentriert sich die CSV seit einigen Wochen auf neue Prioritäten und Herausforderungen.

Die erste Priorität, die verstärkt im Mittelpunkt der Parteiarbeit steht, ist die Gestaltung einer aktiven und konstruktiven Oppositionspolitik. Als größte Partei des Landes trägt die CSV auch in der Opposition eine besondere Verantwortung.

Die CSV leistet eine faire und sachbezogene Oppositionsarbeit. Sie kritisiert nicht blindlings, aber sie macht deutlich, wo die Regierung falsche Akzente setzt, wo sie eine verkürzte Sichtweise auf schwierige politische Sachverhalte hat und wo sie den Erwartungen nicht gerecht wird.

Tragfähige Alternativen zur Politik der Dreierkoalition zur Diskussion zu stellen, das ist es, was für die CSV zählt. Daher ist es auch zu bedauern, dass die Mehrheitsparteien von vorneherein den Dialog verweigern wie z.B. im Fall der CSV- Änderungsvorschläge bei den neuen Bestimmungen der Studentenbeihilfen, die ohne ernsthafte Diskussion verworfen wurden. Eine verpasste Chance für die Regierung und besonders für die Studenten und ihre Familien!

Eine zweite wichtige Herausforderung besteht darin, das inhaltliche Profil der CSV zu stärken. In Arbeitsgruppen entwickelt die CSV ihre Vorschläge für die künftige Weiterentwicklung des Landes. Nach Abschluss der Vorarbeiten wird dieser Denkprozess im Herbst auf die Parteigremien ausgeweitet. Die CSV zählt auf die Kompetenz und den reichhaltigen Erfahrungsschatz ihrer Mitglieder.

Auch der Reflexionsprozess zur stärkeren Einbindung der Mitglieder in das Parteileben und die Parteiarbeit wurde in Angriff genommen. Hier laufen ebenfalls die Vorbereitungen, damit die Parteigremien im Herbst auf konkreten Pisten arbeiten können.

Nach der erfolgreichen Europawahl ist es jetzt der richtige Zeitpunkt, konzentriert in die Partei hineinzuhören und über die politische Ausrichtung und das Selbstverständnis der CSV zu diskutieren.

Es sind eine Reihe von Zielen, die wir anstreben. Eines haben sie dabei alle gemeinsam. Wir können jedes einzelne unserer Ziele nur als Teamplayer erreichen.

Einem großartigen Teamplayer möchte ich an dieser Stelle den tiefen Dank unserer Partei ausdrücken: Luc Frieden, der am Donnerstag seinen Entschluss mitgeteilt hat, aus der aktiven Politik auszuscheiden. Im Namen aller CSV-Mitglieder danke ich Luc Frieden für seine unermüdliche Arbeit und seine großen Verdienste für unser Land, ebenso wie für den steten Einsatz in der CSV.

Wir wünschen ihm und seiner Familie alles Gute für die Zukunft und viel Erfolg.

Merci Luc, gudde Frënd!

Marc Spautz
Abgeordneter und Parteipräsident

„Déi richteg Décisioun“

Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben am Freitag, dem 27. Juni, die Entscheidung getroffen, dem Europaparlament Jean-Claude Juncker für das Amt des künftigen Kommissionspräsidenten vorzuschlagen.

Damit hat sich der gesunde Menschenverstand durchgesetzt. Es ist die richtige Entscheidung für Europa. Sie spiegelt den Wählerauftrag wider, den die europäischen Wähler bei den Europawahlen vom 25. Mai erteilt haben und entspricht somit auch dem Lissabon-Vertrag. Die Entscheidung des Europäischen Rats ist zweifellos ein neuer demokratischer Moment in und für Europa. Sie respektiert, was vor der Europawahl in Sachen Spitzenkandidaten abgemacht worden war.

Nun, da die Entscheidung getroffen wurde, ist auch zu hoffen, dass es endlich vorbei ist mit den unbeschreiblichen medialen Tiefschlägen, denen sich Jean-Claude Juncker und seine Familie ausgesetzt
sahen. Es ist eigentlich nicht vorstellbar, welche Belastung dies bedeutet.

Umso mehr stehen alle Mitglieder der CSV geschlossen in Freundschaft und Solidarität zu Jean-Claude Juncker und seiner Familie. Wir schließen uns den zahlreichen Sympathiebekundungen an, die aus dem In- und Ausland an Jean-Claude Juncker gerichtet werden.

Nach der Entscheidung der Staats- und Regierungschefs, Jean-Claude Juncker das Mandat für den Posten des künftigen Kommissionspräsidenten zu übertragen, gilt es für Jean-Claude Juncker, am 16. Juli die Mehrheit im Europaparlament auf sich zu vereinen. Im Anschluss wird es für ihn gelten, sein Mandat zu nutzen, um eine ausgewogene Kommission mit 28 Mitgliedern zu bilden und ein Arbeitsprogramm zu erstellen.

Mit Jean-Claude Juncker hat der Europäische Rat dem Europaparlament die richtige Persönlichkeit für das Amt des Kommissionspräsidenten vorgeschlagen. Jean-Claude Juncker hat die Erfahrung, die Überzeugungskraft und die Begeisterung für Europa, die es auf diesem Posten braucht. Gleichzeitig
hat Jean-Claude Juncker als luxemburgischer Staatsmann das notwendige Gespür für die unterschiedlichen nationalen Befindlichkeiten der EU-Mitgliedsstaaten.

Wir sind überzeugt, dass Jean-Claude Juncker ein herausragender Kommissionspräsident sein wird; ein Kommissionspräsident, der sich für ein soziales und bürgernahes Europa einsetzen und der die zentralen Herausforderungen wie die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und besonders der Jugendarbeitslosigkeit entschlossen angehen wird.

Jean-Claude Juncker wird dabei auf die CSV zählen können.

Marc Spautz
Abgeordneter und Parteipräsident

Familienpolitik von A bis Z

Viele junge Menschen sind verunsichert, wenn sie zwischen ihren beruflichen Perspektiven und der Gründung einer Familie abwägen müssen.

Daher ist es äußerst wichtig, eine Politik zu gestalten, die größere Freiräume für Familien schafft. Daher ist es unerlässlich über die Bedürfnisse der Kinder und Eltern und über die Zukunft von „Familie“ in unserer Gesellschaft eine breite Diskussion zu führen.

Die meisten Frauen und Männer wollen Familie leben, ihr einen hohen Stellenwert und die notwendige Zeit einräumen. Sie wollen Rahmenbedingungen, die es ihnen ermöglichen, der Gestaltung ihres Familienlebens und der Kindererziehung den Vorrang einzuräumen, ohne dass sie dadurch ihre berufliche Zukunft verbauen.

Unter diesem Gesichtspunkt kann sich Familienpolitik nicht auf die Frage beschränken, wie hoch das Kindergeld und sonstige familienpolitische Leistungen sind oder inwiefern es „technisch“ möglich ist, das Familienleben mit den Berufsanforderungen zu vereinbaren.

Moderne Gesellschafts- und Familienpolitik

Eltern haben ebenfalls das Recht auf Wahlfreiheit, d.h. ihre Kinder in eine Betreuungsstruktur zu geben oder dass einer der beiden Partner sich der Kinderbetreuung widmet.

Und nicht zuletzt sollte sich auch wieder verstärkt, um den Ausbau der betrieblichen Kinderbetreuung bemüht werden. Dieses Modell erlaubt es, den Eltern zu arbeiten und gleichzeitig in der Nähe ihrer Kinder zu sein.

Das Ziel darf nicht darin bestehen, das Familienleben arbeitsplatzgerecht zu machen, sondern, umgekehrt, die Arbeit familiengerecht zu organisieren. Arbeit und Beruf familiengerecht zu gestalten, bedeutet Freiräume zu schaffen, die das Familienleben braucht.

Der Kern einer wahrhaft modernen Gesellschafts- und Familienpolitik besteht darin, den Eltern die notwendige Zeit für ihre Kinder und die Ausübung der damit verbundenen Verantwortung zu geben. Eine moderne Gesellschafts- und Familienpolitik bemüht sich darum, die Erwartungen der Menschen, die Verantwortung für Kinder und Familie übernehmen, mit den Anforderungen der Arbeitswelt in Übereinstimmung zu bringen.

Erschwerend ist aber in diesem Zusammenhang, dass auch heute noch die Strukturen der Arbeitswelt in einem starken Maß auf Arbeitskräfte ausgerichtet sind, die keine familiären Verpflichtungen wahrnehmen müssen.

Neue Arbeitszeitkultur

Gefordert sind in diesem Zusammenhang die Sozialpartner und die Politik, die zusammen eine Charta über familiengerechte Arbeitszeiten ausarbeiten müssten, so wie dies in einer Reihe von EU-Staaten bereits der Fall ist. Es bedeutet konkret, die Arbeitszeit mit dem Rhythmus des Familienlebens zu harmonisieren und eine neue Arbeitszeitkultur zu entwerfen. Es gilt, das Instrument des Plan d’organisation du travail (POT) zu nutzen, welches das Gesetz längst vorsieht, wo sich aber die Sozialpartner bisher nicht auf eine Richtung einigen konnten. Eine andere Möglichkeit stellen Arbeitszeitkonten dar.

Des Weiteren müssten

  • familienfreundliche Schichtmodelle geschaffen werden;
  • der Wiedereinstieg nach einer Familienpause erleichtert werden
  • die Lebensarbeitszeit so organisiert werden, dass sie besser mit den unterschiedlichen Bedürfnissen in den verschiedenen Lebens- und Familienphasen übereinstimmt.

Manche Betriebe haben verstanden, dass es Personal gibt, denen es nicht ausschließlich um die Entlohnung geht, sondern auch um Freiraum zur Gestaltung des Familienlebens. Was wir brauchen, ist ein neues und gestärktes Familienbewusstsein in der Gesellschaft und in den Betrieben.

Doch gleichzeitig müssen wir uns bewusst sein, dass das beste Arbeitszeitmodell zum Scheitern verurteilt ist, wenn die berufliche Karriere gebremst wird und Frau/Mann sich auf einem Abstellgleis wiederfinden. Deshalb muss bei den Überlegungen zu einer familienfreundlicheren Arbeitszeitorganisation ebenfalls intensiv über individuelle Aufstiegschancen diskutiert werden.

Wahlfreiheit

Es wird schließlich wichtig sein, die Wahlfreiheit der Familien zu gewährleisten. In diesem Sinn wurde in den 80er Jahren die Erziehungszulage geschaffen. Bei der Einführung des Elternurlaubs 1999 wurde bereits über die Abschaffung der Erziehungszulage diskutiert. Auch in den Reihen der Gambia-Koalition gibt es jetzt wieder Politiker, die sie abschaffen wollen. Die Erziehungszulage muss deshalb auf ein Neues verteidigt werden. Es ist nicht an der Politik und dem Staat darüber zu entscheiden, wie eine Familie ihr Leben gestalten will.

Familienpolitik muss es den Menschen erlauben, so zu leben, wie sie leben wollen. Es genügt daher auch nicht, so wie es die aktuelle Regierung macht, Änderungen bei den Familienzulagen anzukündigen und eine Gratis-Kinderbetreuung in den Raum zu stellen, ohne aber konkret zu sagen, wie die Änderungen aussehen, bzw. wie die Kinderbetreuung finanziert werden soll.

Besonders aber muss berücksichtigt werden, dass Familienpolitik auch über die Wohnungsbau- und die Steuerpolitik gestaltet wird.

Familienpolitisches Gesamtkonzept

Jede Neugestaltung bei den Familienzulagen muss sich somit in ein politisches Gesamtkonzept einfügen.

In einem neuen System, das nicht von oben herab dekretiert, sondern nur im Dialog erstellt werden kann, könnte beispielsweise das Kindergeld für das erste Kind erhöht, der gleiche Betrag für das zweite vorgesehen sein und eine Steigerung beim dritten Kind erfolgen.

Die „Prime de Rentrée scolaire“ könnte in Sachleistungen für Schulmaterial umgewandelt werden. Die Ausstattung mit Schreibmaterial, Farben und Heften in der Grundschule könnte von der öffentlichen Hand übernommen werden, während in den Sekundarschulen die Schulbücher bis zu einer bestimmten Höhe übernommen würden.

Es wäre ebenfalls sinnvoll, mit Blick auf die Finanzierung der familienpolitischen Aufgaben, ein Modell anzudenken, das ähnlich wäre wie die Pflegeversicherung und das darin bestehen würde, eine prozentual geringfügige Abgabe (unter einem Prozent) auf allen Einkommensarten zu erheben. Das macht umso mehr Sinn als die Kinder von heute die Beitragszahler von morgen sind und mit ihren Sozialbeiträgen zur Altersversorgung beitragen.

In Punkto Arbeitszeitorganisation ist es wiederrum der Vorschlag, einen Familientisch zusammenzurufen, wo Sozialpartner, Jugend- und Familienverbände sowie der Staat gemeinsam tragfähige Modelle ausarbeiten.

Familien brauchen Freiraum. Es ist die Aufgabe der Politik, diese Freiräume zu schaffen. Nicht durch Stückwerk in den einzelnen Ressorts, sondern durch einen entschlossenen ressortübergreifenden Ansatz, der von A wie Arbeitszeitgestaltung bis W wie Wohnungsbaupolitik reicht und alle Initiativen weitsichtig verzahnt.

Marc Spautz
Abgeordneter und Parteipräsident

Marc Spautz sprach auf der Generalversammlung der Action familiale et populaire (AFP) am 16. Juni 2014 zur Familienpolitik. Auf www.marc-spautz.lu findet sich der vollständige Text seiner Grundsatzrede zur Familienpolitik.

Klar und eindeutig

Unser Dank richtet sich an die Wählerinnen und Wähler. Die CSV hat die Europawahlen klar und eindeutig gewonnen. Mit 37,65 Prozent hat die CSV ihr bestes Ergebnis erzielt seit 1979 die ersten Wahlen zum Europaparlament stattfanden.

Der eindrucksvolle Vertrauensbeweis ist ein weiterer Motivationsschub für einen noch größeren Einsatz der CSV im Dienst der gemeinsamen Sache. Vor allem auch die CSV-Europaparlamentarier werden sich, gestärkt durch das hervorragende Wahlresultat, mit aller Kraft dafür einsetzen, die Anliegen unseres Landes im Europaparlament offensiv zu vertreten.

Einen klaren und eindeutigen Wählerauftrag hat auch Jean-Claude Juncker erhalten, der Spitzenkandidat der EVP für den Posten des künftigen EU-Kommissionspräsidenten. Die Europäische Volkspartei stellt die stärkste Fraktion im Europaparlament und, so wie vor den Europawahlen ausgemacht, ist der Spitzenkandidat der größten Fraktion als Kommissionspräsident vorgesehen.

Die europäischen Staats- und Regierungschefs tun gut daran, sich an das zu halten, was vor den Wahlen abgemacht wurde und dem Willen der europäischen Wähler entspricht. Die Europäer haben überhaupt kein Verständnis für das Geplänkelzwischen dem Europäischen Rat und dem Europaparlament. Jede andere Entscheidung, als Jean-Claude Juncker für das Amt des Kommissionspräsidenten zu berücksichtigen, wäre eine Ohrfeige für alle europäischen Wählerinnen und Wähler. Es wäre ein gewaltiger Vertrauensverlust, den Europa sich nicht leisten kann.

Unverständlich und seinem hohen Amt als britischer Premier nicht gerecht werdend, ist das Auftreten von David Cameron. Er agiert mit regelrechten Erpressermethoden. Will er mit seinem Gehabe davon ablenken, dass seine Partei bei den Kommunalwahlen, die gleichzeitig mit den Europawahlen abgehalten wurden, eine herbe Schlappe erlitten hat? Will er rund ein Jahr vor den britischen Parlamentswahlen nun mit antieuropäischer Polemik punkten?

Europa als Sündenbock? Wenn ja, spielt er schlicht und einfach in einer politischen Liga mit, die eines britischen Premiers unwürdig ist. Ist es vielleicht ein Ablenkungsmanöver vor dem Hintergrund des schottischen Unabhängigkeitsreferendums?

Sowieso ist in Großbritannien ein Referendum über die EU vorgesehen. Umso unverständlicher das Benehmen von David Cameron.

Marc Spautz
Abgeordneter und CSV-Präsident

Fir Europa. Fir Lëtzebuerg.

Morgen entscheiden Sie mit über die Zukunft Europas. Sie wählen die sechs Vertreter unseres Landes im Europaparlament, das über alle Direktiven für Europa mitentscheiden wird.

Unsere sechs CSV-Kandidaten machen sich für ein Europa stark, das jungen Menschen gute Zukunftschancen bietet, dadurch dass sie selbst entscheiden, wo sie ihre Ausbildung absolvieren, arbeiten und leben.

Unsere sechs CSV-Kandidaten machen sich für ein Europa stark, das sozial und bürgernah ist. Sie wollen einen Mindestlohn in allen EU-Ländern.

Die Europakandidaten der CSV machen sich für die gleichen Politikprojekte stark für die auch Jean-Claude Juncker als EVP-Spitzenkandidat für den Posten des EU-Kommissionspräsidenten eintritt.

Jean-Claude Juncker steht wie niemand sonst für ein soziales und bürgernahes Europa, das den Menschen in den Mittelpunkt rückt und das auf stabilen Fundamenten für Wachstum und Beschäftigung sorgt. Wer Jean-Claude Juncker als zukünftigen Kommissionspräsidenten will, muss CSV, Liste 3, wählen. Nur wenn die EVP stärkste Fraktion im EU-Parlament wird, wird Jean-Claude Juncker Kommissionspräsident.

Alle Stimmen für die CSV sind Stimmen für eine soziale und bürgernahe Politik im Europaparlament und für Jean-Claude Juncker an der Spitze der europäischen Kommission.

Morgen sind Sie gefragt! Geben Sie bitte Ihre sechs Stimmen der CSV. Alle Stimmen für die CSV, und nur für die CSV, sind Stimmen, die doppelt zählen für Luxemburg und für Europa.

Marc Spautz
Abgeordneter und CSV-Präsident

Unser Team für Europa – een Team mat Häerz a Verstand

Die CSV tritt mit einer geschlossenen Mannschaft zu den Europawahlen vum 25. Mai an. Sechs Persönlichkeiten, aus der Mitte der Bevölkerung, mit der Kompetenz und dem Durchsetzungsvermögen, um im Europaparlament etwas zu bewirken.

Jede Stimme wird am 25. Mai zählen. Der Lissabon-Vertrag hat dem Europaparlament wichtige zusätzliche Rechte verliehen. Die sechs Mitglieder des neuen Europaparlaments werden zentrale Zukunftsfragen, die uns alle betreffen, mitgestalten.

Daher ist es nicht egal, welche Politiker unser Land im Europaparlament vertreten werden. Wir brauchen im Europaparlament Politiker, die mit Kompetenz und Engagement die grossen europäischen Herausforderungen angehen, wie den Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und besonders die Jugendarbeitslosigkeit, die auch in Luxemburg viel zu hoch ist.

Unsere sechs Kandidaten für das Europaparlament sind ein Team. Sie treten als Kompetenzteam auf. Mat Häerz a Verstand!

Unsere Kandidaten wollen nicht den falschen Eindruck erwecken, Einzelkämpfer zu sein, die in der Lage wären, jeder für sich allein Etwas in Europa zu bewegen. Auf der CSV-Liste gibt es nicht einen Star und fünf Statisten, deren Rolle es eigentlich nur ist, die Liste zu füllen.

So funktioniert Europa nämlich nicht. Europa ist Teamwork, das Bohren dicker Bretter, das nur gemeinsam gelingen kann.

Zusammen die Herausforderungen angehen, das ist auch das Leitmotiv von Jean-Claude Juncker, dem Spitzenkandidaten der Europäischen Volkspartei für den Posten des EU-Kommissionspräsidenten.

Damit Jean-Claude Juncker die Möglichkeit hat, Kommissionspräsident zu werden und sich auf diesem Posten für ein soziales und bürgernahes Europa einzusetzen, müssen bei den Europawahlen die christdemokratischen Parteien und die Parteien der Mitte gestärkt werden.

Jede Stimme für die CSV, Liste 3, ist sowohl eine Stimme für ein starkes und kompetentes Team im Europaparlament als auch eine Stimme für Jean-Claude Juncker als Kommissionspräsident.

Jede Stimme für die CSV am 25. Mai wird somit eine doppelt wertvolle Stimme sein für ein soziales, gerechtes und bürgernahes Europa.

Marc Spautz
Abgeordneter und CSV-Präsident

Fir Europa. Fir Lëtzebuerg.

Die Europawahlen am 25. Mai sind Wahlen von kapitaler Bedeutung. Zum ersten Mal haben die europäischen Bürger ein entscheidendes Wort, um über den zukünftigen Kommissionspräsidenten mitzubestimmen.

Es zählt, welche Persönlichkeit dieses europäische Spitzenamt in den kommenden Jahren innehaben wird, weil die Bedeutung von Europa zunimmt. In Brüssel, Straßburg und Luxemburg werden wesentliche Weichenstellungen für unsere Zukunft vorgenommen.

Auf sich allein gestellt sind die Nationalstaaten längst nicht mehr in der Lage, die großen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen, sei dies im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik (Stichwort: Ukraine), beim Klimawandel oder der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft.

Daher braucht es an der Spitze der Kommission, dem höchsten Exekutivmandat der EU, einen Politiker mit Format und Rückgrat, der die politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Zusammenhänge kennt und der zwischen den unterschiedlichen Erwartungen der EU-Mitgliedsstaaten Brücken zu schlagen vermag.

Jean-Claude Juncker ist die politische Persönlichkeit mit dem notwendigen Profil. Er hat die Erfahrung und die Motivation, um auf pragmatische Weise und mit konkreten Schritten Europa voranzubringen.

Damit Jean-Claude Juncker Kommissionspräsident wird, muss die Europäische Volkspartei, EVP, stärkste Kraft im Europaparlament werden. Die Wähler haben es in der Hand, dadurch, dass sie in Europa die EVP-Parteien stärken. Auch in Luxemburg haben es die Wähler in der Hand, das richtige europapolitische Signal zu setzen, indem sie Liste 3 wählen, das Kompetenzteam der CSV. Die sechs CSV-Kandidaten für das Europaparlament stehen für eine klare und faire Europapolitik.

Jede Stimme für die CSV wird eine starke Stimme für ein soziales und bürgernahes Europa sein, im Europaparlament ebenso wie an der Spitze der Europäischen Kommission.

Fir Europa. Fir Lëtzebuerg.

CSV. Lëscht 3.

Marc Spautz
Abgeordneter und CSV-Präsident

Desillusion

Die Regierung tut sich merklich schwer. Sie stolpert von einer Panne und Verlegenheit in die andere. Selten hat eine Regierung so schnell bei den Bürgerinnen und Bürgern für Desillusion gesorgt.

Die Desillusion fängt an der Regierungsspitze an. Der Premierminister repräsentiert zweifellos einen neuen Stil. Doch Stil und Inhalt sind zwei Paar Schuhe. Inwiefern er solides Regierungshandwerk abzuliefern versteht und eine überdimensionierte Mannschaft zusammenhält, hat der Premierminister bisher nicht gezeigt.

Die Folge ist, dass die Regierung in vielen Dossiers den Eindruck von Sprunghaftigkeit und Unsicherheit weckt. Sie gibt kein gutes Bild ab: Weder bei der Diskussion rund um die Ausstellung zum Ersten Weltkrieg oder dem von ihr angedachten Referendum zur Ausweitung des Wahlrechts. Das Regierungsschiff fährt Zickzack-Kurs, ohne, dass es dem Kapitän am Steuer gelingt, eine klare Richtung einzuschlagen.

Konkretes, wenn überhaupt, ist nur nach beharrlichem Nachfragen der Opposition und der Presse in Erfahrung zu bringen. Die Regierung laviert und hantiert mit Floskeln. Das ist die Grundtendenz in allen Reden und Dokumenten, die eigentlich über die Regierungsarbeit informieren müssten. Wer sich Auskunft über den Regierungskurs erwartet, ist nach der Lektüre der Regierungserklärung, der Rede zur Lage der Nation und der Budgetpräsentation enttäuscht und nicht schlauer als vorher.

Das letzte Glied in der Pannenserie ist nun scheinbar das Finanzministerium mit einem Hausherrn, der unglücklich agiert. Die langjährige Erfahrung einer Reihe von Beamten geht verloren (und es wird sich allem Anschein nach auch nicht wirklich darum bemüht, sie zu halten). An die Stelle tritt eine Beraterfirma. Aber die Finanz- und Budgetpolitik eines Landes kann nicht mit den Bilanzen und wirtschaftlichen Zielen eines Unternehmens verglichen werden.

Bei den Staatsfinanzen, das ist jedenfalls das Verständnis der CSV, geht es vor allem auch um soziale Gerechtigkeit, wirtschaftliche Rahmenbedingungen die für Beschäftigung sorgen, gemeinsames Handeln bei den generationenübergreifenden Zukunftsfragen wie Klima- und Umweltschutz. Ob eine Beraterfirma diese Ansicht teilt, ist anzuzweifeln.

Die Regierung, die angetreten war, Luxemburg umzukrempeln und für einen frischen Wind zu sorgen, wirkt nach kurzer Zeit rat- und orientierungslos.

Schneller als erwartet zeigt sich: Gemeinsamer Machtwille ist nicht gleichbedeutend mit einem gemeinsamen Programm.

Marc Spautz
Abgeordneter und CSV-Präsident

Weiter aufgeschoben

In den vergangenen Wochen wurden hohe Erwartungen geschürt, was die Rede zur Lage der Nation angeht. Doch diese hohen Erwartungen blieben unerfüllt. Auch nach der Rede zur Lage der Nation bleiben die Konturen der zukünftigen Regierungspolitik über weite Strecken im Unklaren.

Schade! Wieder hat die Regierung eine Chance verpasst. Dabei ist sie mit den höchsten Ansprüchen angetreten, um in Windeseile das Land völlig umzukrempeln.Doch statt konkreter und zügiger Maßnahmen wird weiter vertröstet. Wie nach der Regierungserklärung vom 10. Dezember 2013. Wie nach der Präsentation des Haushaltsentwurfs für das laufende Jahr. Präzise und konkrete Festlegungen sind nur dort in Erfahrung zu bringen, wo die Regierung an die Arbeit ihrer Vorgängerin anknüpft.

Ratlosigkeit

Nichts Neues demnach, was die Gestaltung der Finanzpolitik angeht, sieht man einmal davon ab, dass nach einem völlig intransparenten Hin und Her bei der Mehrwertsteuererhöhung jetzt das Datum und die Ausgestaltung feststehen. Wo ab 2015 konkret gespart werden soll, verrät die Regierung freilich nicht. Langsam, jedoch sicher erweckt sie den Eindruck, bei der entscheidenden Frage der zukünftigen Haushaltspolitik vor allem deshalb nichts zu verraten, weil sie ratlos ist. Ein Eindruck, der sich nach der Rede zur Lage der Nation weiter verstärkt hat.

Bei den Familienzulagen wird ein Paradigmenwechsel angekündigt. Über die Umrisse dieser grundsätzlichen Neuausrichtung gibt es indes nur vage Andeutungen, die allerdings viel Interpretationsspielraum zulassen. Vor allem die Familienpolitik ist und bleibt ein komplexes Präzisionswerk. Es genügt nicht an einer Stellschraube zu drehen. Stattdessen müssen andere Fragen parallel mitbedacht und mitbehandelt werden, wie z.B. die Besteuerung der Privathaushalte, das Angebot und die Finanzierung von Betreuungsplätzen. Welche Zusammenhänge die Regierung bei diesen Fragen sieht, ob sie überhaupt welche sieht, darüber hat es in der Rede zur Lage der Nation keinerlei Auskunft gegeben!

Auch bei der Bekämpfung der wachsenden Arbeitslosigkeit wirkt die Regierung vor allem ratlos.

Was es braucht zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, sind weitere Maßnahmen, die auf die besonders gefährdeten sozialen Gruppen zugeschnitten sind. Mehr praxisorientierte Qualifikationsmöglichkeiten in den Betrieben oder der berufliche Wiedereinstieg müssen unterstützt werden. Was es parallel dazu ebenso braucht, sind ausreichend Arbeitsplätze in einer diversifizierten und breit aufgestellten Wirtschaft.

Ohne Orientierung

Beschäftigung und Wirtschaft sind die zwei Seiten der Medaille. Das müsste den beiden Hausherrn im Arbeitsministerium und im Wirtschaftsministerium eigentlich bekannt sein. Beide sind keine Neulinge, und sie hatten ihre Ämter bereits inne vor den Wahlen vom 20. Oktober 2013. Trotzdem ist aus der Rede zur Lage der Nation auch nicht nur ansatzweise hervorgegangen, wie die Regierung und die beiden besonders involvierten Regierungsmitglieder die Vernetzung zwischen Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik bewirken wollen.

Sicher, auch die vorherigen Regierungen haben nicht alles richtig gemacht. Doch sie sind nicht auf einem solch hohen Ross dahergekommen wie die aktuelle Regierung, die gerne den Anschein erweckt hat, quasi aus dem Stegreif jedes Problem lösen zu können.

Rot, Blau und Grün werden jetzt von der Realität eingeholt. Doch statt sich dieser zu stellen, wird vorerst weiter, so wie in der Rede zur Lage der Nation, verklausuliert, beschönigt und verschleiert, in einem Wort: Es wird weiter aufgeschoben. Fragt sich nur, wie lange noch!

Marc Spautz
Abgeordneter und CSV-Präsident