Drei Fragen an CSV-Parteipräsident Marc Spautz

2014 war ein politisch aufreibendes Jahr. Was war für Sie der eigentliche politische Höhepunkt?

Nun da waren die gewonnen Europawahlen und der interne Reformprozess bei der CSV als positive Punkte. Ein Höhepunkt im Negativen war die von der Regierung angekündigte tota­le Wende in der bisherigen in Luxemburg breit getragenen und auf Ausgleich setzenden Fami­lienpolitik. Blau-Rot-Grün hat hier einen ideo­logischen Wandel angekündigt und vollzogen, der den Familien im Land eigentlich die freie Wahl nimmt, wie sie ihr Leben organisieren. Gefördert werden diejenigen, die ins Konzept passen.

Was hätten Sie mit Ihrer Partei konkret anders gemacht. Nennen Sie uns einen Hauptpunkt?

In der Familienpolitik hätten wir die freie Wahl verteidigt. Natürlich müs­sen Anpassungen und Reformen erdacht und durchgesetzt werden. Aber nicht, wie in diesem Fall, auf Kosten bestimmter, meist sozial schwacher Familien. Familienpolitik muss auch breiter gesehen werden. Bei Refor­men hätten wir ein Gesamtkonzept aus steuerpolitischen, wohnungs­baupolitischen und reinen familienpolitischen Maßnahmen gestrickt.

2015 steht vor der Tür. Welches ist Ihrer Meinung nach auf politi­scher Ebene die Hauptherausforderung fürs neue Jahr?

Die Arbeitslosigkeit, besonders bei den Jugendlichen, bleibt eine zentrale Herausforderung. Um neue Jobperspektiven bieten zu können, muss in Zukunft vor allem auf die konsequente Förderung der Klein- und Mittel­betriebe gesetzt werden. Das ist für unsere Partei ein wichtiger Ansatz­punkt. Dort Wirtschaft unterstützen, wo Arbeitsplätze mit längerfristigen Perspektiven entstehen, das ist ein wesentlicher Teil intelligenter Stand­ortpolitik, wie wir sie sehen.

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